Ehrung

Hanau: Opfer des Anschlags erhalten höchste Stadt-Ehrung

Nach dem schrecklichen Anschlag in Hanau erhalten die Opfer posthum die höchste Ehrung der Stadt. Sie sei ein ewiges Mahnmal für den respektvollen Umgang miteinander.

17
06
2020
Hanauer Anschlag Opfer des Anschlags in Hanau © Twitter, bearbeitet by iQ
Opfer des Anschlags in Hanau © Twitter, bearbeitet by iQ

Die neun Todesopfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau bekommen posthum die höchste Ehrung der Stadt verliehen. Die Auszeichnung mit der Ehrenplakette in Gold solle „ein Symbol der innigen Verbundenheit“ sein, teilte die Kommune am Dienstag nach einem entsprechenden Beschluss des Magistrats mit. „Die posthum verliehene Auszeichnung ist auch gleichsam ein ewiges Mahnmal, wachsam zu bleiben und respektvoll miteinander zu leben“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) der Mitteilung zufolge. Eine solche Tat dürfe sich nie wieder und nirgends auf der Welt wiederholen.

Am 19. Februar hatte in der hessischen Stadt ein 43 Jähriger neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Vor dem Anschlag hatte er Pamphlete und Videos mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht. „Das Schicksal der Opfer ist und wird auf alle Zeiten im kollektiven Gedächtnis der Hanauer Stadtgesellschaft verankert bleiben“, begründete Kaminsky weiter die Entscheidung für die posthume Ehrung der Getöteten. Neben den neun jungen Menschen soll der 43-Jährige auch seine Mutter umgebracht haben, bevor er sich selbst tötete.

Die Stadt plant außerdem eine Gedenkstätte: Man wolle dabei auf die Wünsche der Opferfamilien eingehen, sowohl was den Ort als auch die Gestaltung angehe. Mittlerweile habe dafür ein Auftakttreffen mit den Angehörigen vereinbart werden können. Notwendige Treffen mit den Angehörigen seien wegen der bestehenden Kontaktbeschränkungen bisher nicht möglich gewesen „Deshalb sind die Planungen dafür noch nicht so weit gediehen, wie ich es gern gesehen hätte und es unter normalen Umständen der Fall gewesen wäre“, so Kaminsky weiter.

Hanau: Grabstätte werden zu Ehrengräber

Ebenfalls einstimmig beschlossen habe der Hanauer Magistrat, dass die Gräber der in Hanau beigesetzten Opfer Said Nesar Hashemi, Hamza Kenan Kurtović und Ferhat Unvar den Status eines Ehrengrabs erhalten. Wie OB Kaminsky erläutert, liege damit die Verantwortung für die Pflege sowie die Übernahme der Kosten bei der Stadt. Alle drei Verstorbene seien gemäß ihres Glaubens auf dem muslimischen Gräberfeld des Hauptfriedhofs nebeneinander bestattet. „Ihre Grabstätten werden als Ehrengräber gewidmet, damit ihre Gräber als Mahnung für zukünftige Generationen erhalten bleiben.“ (dpa, iQ)

Leserkommentare

al-faruqi sagt:
B R A VO H A N A U ! ! !
17.06.20
15:41
IslamFrei sagt:
Menschen zu ermorden, weil sie mit der eigenen Sichtweise nicht übereistimmen, ist ein Verbrechen und ein Fall für den Staatsanwalt. Zufällige Opfer, die sich der Mörder ausgesucht hat, sind deshalb noch keine Helden. Muselmänner haben schon wesentlich mehr normale Menschen -- sie nennen uns Ungläubige -- ermordert, ohne dass die MuslimOpfer ein Ehrengrab bekamen. Übrigens 9 sollen ermordet sein aber nur drei davon bekommen ein " Ehrengrab? wieso das denn? Islamfrei
18.06.20
1:18