Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Respekt vor Älteren und die Barmherzigkeit gegenüber Jüngeren. Zuneigung und Respekt seien zwei Gaben Allahs, die eine starke Bindung zwischen den Menschen schafften und zu jeder Zeit und an jedem Ort gültig seien. Zuneigung und Respekt bedeute, Gefühlen wie Hass, Neid und Eifersucht keinen Platz einzuräumen. Sie seien die Basis einer starken, ausgewogenen und beständigen Beziehung. Nach dem Propheten Muhammad (s) solle ein Muslim Ältere respektieren und Jüngeren gegenüber barmherzig sein.
Vor allem Kinder barmherzig und liebevoll zu behandeln trage zur Gesundheit ihrer Psyche und zur Persönlichkeitsbildung bei. Die Lebenserfahrungen und das Wissen der Älteren helfen Jüngeren dabei, ihr Leben zu gestalten und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Außerdem seien Kinder, die weniger Zuneigung und Liebe erfahren, anfälliger für Straftaten. Im Koran werde zudem hingewiesen, gütig, respektvoll und geduldig gegenüber Eltern zu sein. Man müsse stets auf ehrerbietige Weise mit ihnen reden.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Verwandtschaftspflege (Sila-i Rahîm). Der Islam lege einen großen Wert auf die innermenschlichen Beziehungen. Fürsorge und Pflege der Verwandtschaftsbeziehungen werde Sila-i Rahîm genannt. Sie werde in sehr vielen Versen und Hadithen aufgezählt. Besuche zur Verwandtschaftspflege zählen somit als Gottesdienste. Schließlich bescheren Beziehungen mit der Verwandtschaft Vielfältigkeit, Weite und Schönheit für das Leben des Menschen. Solange diese Beziehungen bestehen, werden die spirituellen Verbindungen gestärkt.
Für Personen, die mit ihren Verwandten keine guten Beziehungen aufbauen können, sei es auch schwierig, gute Beziehungen mit anderen Menschen aufzubauen. Gute Verwandtschaftsbeziehung führe dazu, dass die gesellschaftliche Harmonie und Ordnung nicht zerfällt. Sila-i Rahîm segne das Leben. Sie steigere die Liebe und Solidarität zwischen den Menschen. Sie lasse die Gaben gedeihen, den Egoismus veröden und die Einsamkeit beseitigen. Vor allem könne man dadurch das Wohlwollen Allahs erlangen.
Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) handelt von der Wichtigkeit des Opferns. Seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte ist das Opfern eine in den Religionen anerkannte und von vielen ausgeübte Form des Dienstes an Allah.
Das Opfern ist ein Ausdruck innigster Dankbarkeit gegenüber den Gaben Allahs, und ein Zeichen der Aufopferung auf dem Weg zu ihm. Dieser Dienst bewahre die Menschen vor Unglück und Schaden.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.