Karlsruhe

Studie: Junge Muslime häufig sozial engagiert

Junge Musliminnen und Muslime engagieren sich in Deutschland häufig sozial. Das geht aus einer Studie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe hervor.

08
07
2020
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Studie Muslime
Nachbarschaftshilfe; Soziales Engagement @ IGMG

Laut einer Studie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe engagieren sich junge Musliminnen und Muslime in Deutschland häufig sozial. Studienleiter Jörg Imran Schröter betonte, die Befragung der rund 700 Muslime zwischen 14 bis 34 Jahren zeige, dass sich Religiosität positiv auf ein gesellschaftliches Engagement auswirke.

Die Auswertung der Online-Befragung hält zugleich fest, dass Identifikation mit dem Islam nicht immer an einer Zugehörigkeit zu einer Moscheegemeinde gebunden ist. Dabei hatten Muslime bis zum Alter von 21 Jahren eher Kontakte zur Gemeinde als ältere. Dies könne möglicherweise darauf zurückzuführen sein, dass die stärkere Anbindung in der jüngeren Altersstufe auf den Besuch von Unterrichtsangeboten in Moscheegemeinden zurückgeführt werden kann. Auch legen die Studienautoren dar, dass das ehrenamtliche Engagement der Muslimen meist nicht in einem direkten religiösen Projekt stattfindet.

Der Großteil der Befragten habe sowohl den Zugang zum Engagement als auch den Ort des Engagements in der Moschee gefunden. Überrascht zeigen sich die Wissenschaftler, dass rund 70 Prozent der Studienteilnehmer Frauen waren. Dem stehe das öffentliche Bild eines männerdominierten Islam gegenüber. Die Studie empfiehlt daher, gezielt muslimische Mädchen und Frauen anzusprechen, um für soziales Engagement zu werben. Musliminnen dürften nicht marginalisiert werden.

Unterstützt wurde die Befragung des Instituts für islamische Theologie und Religionspädagogik an der PH Karlsruhe vom Sinus-Institut Berlin sowie von der Robert Bosch Stiftung. (KNA, iQ)