Muslimische Geschäftsleute in Hannover haben Drohbriefe erhalten, in denen unter anderem damit gedroht wird, bald Moscheen anzuzünden.
In Hannover haben muslimische Geschäftsleute Drohbriefe bekommen, in denen das Anzünden von Moscheen angedroht wird. Die Polizei ermittele wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Bedrohung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover am Dienstag. Nach dem Bericht werden die Geschäftsleute in den Briefen beschimpft. Außerdem wird demnach in den Schreiben ein „schwerer Krieg“ im Steintorviertel angekündigt. Unterzeichnet sei der Brief mit „Die Deutschen“.
Medienberichten zufolge heißt es im Brief wörtlich: „Ihr werdet vernichtet“, „haut endlich ab, ihr scheiß Drecks-Kanaken, wir hassen euch“ und „wird bald schweren Krieg geben am Steintor – verlasst euch drauf“. Die Geschäftsleute, die diese Drohbriefe erhalten hatten, erstatteten umgehend Anzeige. In dem Drohschreiben wird behauptet, dass Rocker bald Moscheen anzünden würden. Man informiere regelmäßig die „Hells Angels“, heißt es im Brief.
Der Polizei in Hannover liege seit Sonnabend mehrere solcher Drohbriefe vor. Man überprüfe nun, ob sie demselben Verfasser zuzuordnen seien. Oberstaatsanwalt Thomas Klinge sagte in einer Meldung: „Wir wissen, dass solche Schreiben auch schon umgesetzt worden sind und sind darum sehr vorsichtig. Wir werden alles versuchen, um diesen Absender zu fassen.“
Auch der Vorsitzende der SCHURA-Niedersachsen Recep Bilgen verurteilt die Drohungen aufs Schärfste. „Wir hoffen, dass die Sicherheitskräfte so schnell wie möglich den Verfasser dieses Schreibens ausfindig machen. Solche Drohungen nehmen in letzter Zeit zu und verunsichern die Gemeinschaft“, erklärt Bilgen gegenüber IslamiQ. „Die Drohbriefe zeigen, dass wir ein Rassismus-Problem haben. Wir dürfen es nicht verharmlosen und müssen es gemeinsam angehen.“
Für die Türkischen Gemeinde Niedersachsen ist das Schreiben kein Einzelfall, die man erst nehmen müsse. Vor allem am Steintor, wo viele Geschäfte und Restaurants von Migranten betrieben werden.