Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Spenden von Kurban. Kurban sei eine wichige Ibâda und bedeute lexikalisch „sich nähern“. Spezifisch bedeute Kurban zu teilen. Das Teilen mit Armen und Bedürftigen sei eine wichtige Tugend im Islam. Sie sei so wichtig, dass auch wenn man nichts zu teilen hätte, allein durch das freundliche Grüßen seiner Mitmenschen oder mit einem Lächeln an dieser Tugend teilhaben könne. Der Prophet Muhammad (s) habe die Muslime stets dazu ermutigt.
Nach einer Überlieferung habe der Prophet (s) seine Ehefrau Aischa (r) danach gefragt, was von der Opfergabe übriggeblieben sei. Als sie sagte, dass die gesamte Opfergabe gespendet wurde, und nur ein Schulterblatt übriggeblieben sei, verneinte der Prophet (s) die Aussage. Außer dem Schulterblatt sei alles übriggeblieben. Denn nicht auf das Sichtbare, sondern auf die Liebe zu Allah und Takwâ komme es hier an. Das Teilen stärke die Geschwisterlichkeit unter den Muslimen und bringe dem Spender Freude und die Duâs der Empfänger.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert den Missbrauch von Religion. Die Instrumentalisierung von Dingen, mit denen sich Menschen zu Unrecht Vorteile verschafften, sei zu verurteilen. Dabei können alle materiellen oder mental-spirituellen Dinge Mittel des Missbrauchs sein. Das sei jedoch ein Produkt eines unmoralischen Verständnisses. Der gravierendste Missbrauch hingegen sei der Missbrauch der Religion und der Missbrauch von religiösen Werten.
Wie in der Geschichte gebe es auch heutzutage immer noch Menschen, die den Islam für ihre Interessen missbrauchen. Sie beuten die innigen und aufrichtigen Glaubensüberzeugungen und –gefühle sowie Hilfslosigkeiten des Volkes aus. Sie täuschen die Menschen mit haltlosen Spitzfindigkeiten, illusorischen Geschichten, Träumen und unechten Zusicherungen. Zudem stehlen sie den Menschen ihre Gelder, Kinder, Zeit sowie ihr Leben. Um den Missbrauch zu verhindern, bedarf es einer ordentlichen religiösen Bildung.
Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) handelt von dem bevorstehenden Monat Zilhicce. Der kommende Samstag ist der erste Tag des gesegneten Monats. In diesem Monat werde die Verpflichtung zum Hadsch erfüllt, der zu den fünf Säulen des Islams gehöre; ebenso werde das Opferfest zum Wohlgefallen Allâhs begangen und die Bücher mit den Aufzeichnung der guten und schlechten Taten, noch einmal durchgesehen, um dann geschlossen zu werden.
Die ersten zehn Tage des Zilhicce seien die sogenannten Leyâli-i Aşere, die gesegneten zehn Tage. Muslime, die keinen Hadsch machen, sei es empfohlen diese Tage mit Fasten zu verbringen. Wo das nicht möglich sei, sollte man sich bemühen, mindestens am achten und neunten Tag, dem sogenannten Arafat-Tag zu fasten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.