Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um Halal-Ernährung. Allah rufe die Menschheit dazu auf sich bewusst zu ernähren. Die Ernährung müsse zudem auch tayyib, also rein sein. Damit sei gemeint, dass sie dem Körper Nutzen bringe. Sich von Nahrungsmittel fernzuhalten die der Gesundheit schade, sei es eine Ibâda. Der Prophet Muhammad (s) habe gesagt, dass Allah der Erhabene rein ist, und nichts außer Reinheit akzeptiert. Auch im Koran werde ausdrücklich klar gemacht, nur von dem zu Essen, was gut ist.
Die Essgewohnheiten spiegeln den Zustand des Nafs wieder. Der Körper sei in diesem kurzen weltlichen Leben das Haus jeder Seele, dass ja – im Interesse des Bewohners – nicht beschädigt werden sollte. Das Wohlbefinden des Körpers beeinflusse die Seele und umgekehrt. Deshalb sollte man darauf achten, von den erlaubten und reinen Dingen zu essen, die den Körper und die Seele stärken.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert Kurban als eines der wichtigsten Gottesdienste des Islams. Durch das Opfern nähere man sich Allah. Dieser Gottesdienst sei so alt wie die Menschheit und beherberge Gutes für Individuum und Gesellschaft. Sie sei das Symbol der Solidarität. Sie sei gleichzeitig ein sozialer Gottesdienst. Dadurch teilen Muslime ihre Gaben. Die frommste Handlung während des bedrückenden Pandemieprozesses sei es, Geschwistern, die gegen diese Pandemie kämpfen, mehr helfende Hände auszustrecken.
Die DITIB führe alljährlich die Kampagne „Opfer durch Stellvertretung” durch. Mit viel Unterstützung erlebe man eine große Freude. Schließlich helfe man dank zahlreicher Opferspenden weltweit in 150 Ländern Millionen von Familien. Die Opfertiere werden von fachkundigen Personen ausgesucht und eingekauft. Die Schlachtung werde unter Nennung der Namen von den Opferspendern durchgeführt. Dabei werden religiöse und fachliche Regeln eingehalten und das Fleisch von ehrenamtlichen Mitarbeitern verteilt.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die islamisch-rechtliche Grundlagen des Kurbans. Die Wurzel des Wortes Kurban bedeute wörtlich übersetzt “nahe sein”, “näher kommen”. Nach islamischem Verständnis sei der Kurban die Opferung bestimmter Tiere zu bestimmten Tagen, in der Absicht das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Hier handele es sich also um eine Form der Ibadah, die eine Geldaufwendung erforderlich mache.
Das Opfern sei keine später zum Islam hinzugekommene Tradition. Es sei vielmehr eine Form der Ibadah, die auf dem Koran und auf der Sunna des Gesandten Allahs (s) beruht. Wie die Zakât sei es im zweiten Jahr nach der Hidschra von Allah eingesetzt worden. Der Kurban sei Pflicht für jeden Mann und jede Frau, die bei Sinnen, volljährig, an einem festen Orte ansässig und reich genug sind, um ein Opfertier erstehen zu können.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.