Der Hadsch hat begonnen. Doch dieses Jahr erwartet Mekka nur wenige Tausend Muslime aus aller Welt. Die Gesundheit der Pilger habe höchste Priorität.
Unter strengen Corona-Auflagen und mit einer stark begrenzten Zahl von Pilgern hat in Saudi-Arabien die muslimische Pilgerfahrt (Hadsch) begonnen. Mit Mundschutz und in deutlichem Abstand zueinander umrundeten die Gläubigen, die eine Zulassung erhalten hatten, am Mittwoch die Kaaba. Für das mehrtägige religiöse Großereignis gelten wegen der Pandemie die strengsten Vorschriften der jüngeren Geschichte des Landes.
Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus während der Hadsch zu verhindern, sind dieses Jahr nur wenige Tausend Pilger zugelassen – ein Bruchteil der rund 2,5 Millionen, die 2019 teilnahmen. Nur Gläubige unter 65 Jahren ohne chronische Vorerkrankungen, die sich bereits im Land aufhielten, wurden zugelassen. 70 Prozent von ihnen stammen dieses Jahr aus anderen Ländern, 30 Prozent sind saudische Staatsbürger. Vor und nach der fünftägigen Pilgerfahrt müssen sie sich in Quarantäne begeben.
Die Gesundheit und Sicherheit der Pilger habe höchste Priorität, hatte Hadsch-Minister Mohammed Salih Bintin zum Auftakt gesagt. Das Königreich habe Wert darauf gelegt, die Pilgerfahrt in Mekka trotz der Pandemie zu ermöglichen. Mekka und die nahe gelegene Stadt Medina gelten als die Wiege des Islams.
Pilger müssen dieses Jahr wegen des Coronavirus unter anderem einen Abstand von anderthalb Metern einhalten und bei den religiösen Ritualen Mundschutz tragen. Die Kaaba dürfen sie nicht berühren. Muslıme umrunden die heilige Stätte während der Hadsch-Rituale siebenmal. In vergangenen Tagen war zu sehen, wie Arbeiter Böden und Oberflächen vor Ankunft der Pilger desinfizieren. In Saudi-Arabien wurden mehr als 270 000 Infektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet.
Für gläubige Muslime zählt die Wallfahrt zu den fünf Grundpflichten. Somit sollte jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, einmal im Leben nach Mekka pilgern. Muslime reisen aus fernen Ländern, wie von Asien, Afrika oder anderen Teilen der Welt, um ihre Hadsch zu vollziehen.