Umfrage in Europa

Migration wird am häufigsten als Bedrohung genannt

Viele Europäer empfinden die Folgen von Migration als Gefahr für die nationale Sicherheit. Unter den Deutschen sind 24 Prozent dieser Meinung.

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08
2020
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Migration
Symbolbild: Migration © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Ein Fünftel der Europäer betrachtet Migration nach einer aktuellen Untersuchung als größte Bedrohung für die Sicherheit in seinem Land. Nach der am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov führt die Einwanderung damit eine Liste möglicher Bedrohungen mit 21 Prozent an, noch vor den Folgen des Klimawandels (17 Prozent). Am häufigsten bewerten demnach mit 64 Prozent Griechen die Migration als Bedrohung für das eigene Land. Unter den Deutschen sind 24 Prozent dieser Meinung.

Den Klimawandel nennen 16 Prozent der befragten Deutschen als größte nationale Bedrohung. Diese Antwort gaben die Polen (24 Prozent) im Ländervergleich am häufigsten, die Dänen (21 Prozent) am zweithäufigsten. Terrorismus wird von 13 Prozent der Europäer genannt, von den Franzosen (23 Prozent) und Briten (21 Prozent) am häufigsten.

Die YouGov-Studie für das European University Institute unter 13 EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien gibt Auskunft über die Meinung zur Verteidigung innerhalb der EU und die Sicht auf die Nato. Unter den befragten Europäern geben 46 Prozent an, kein Vertrauen in die EU zu haben, wenn es darum geht, die militärische Verteidigung zu verbessern. 59 Prozent aller Befragten in Europa sind der Ansicht, dass die Nato für die Verteidigung im eigenen Land wichtig sei.

Eine Million Muslime mehr seit 2011 durch Migration

Nach den Ergebnissen einer ergänzenden Hochrechnung lebten laut dem Migrationsbericht zum Stichtag 31. Dezember 2015 zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime in Deutschland. Der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung liege damit zwischen 5,4 und 5,7 Prozent. Laut Mikrozensus gibt es danach im Vergleich zu 2011 rund 1,2 Millionen mehr Muslime in Deutschland. Gut jeder vierte Muslim sei somit erst kürzlich nach Deutschland zugewandert.

Insgesamt hätten von 81,4 Millionen Einwohnern 17,1 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. In Deutschland lebten im vergangenen Jahr rund 7,8 Millionen Ausländer, von denen 1,3 Millionen in Deutschland geboren und aufgewachsen seien, fast 54 Prozent der ausländischen Bevölkerung lebt danach 10 Jahre und länger in Deutschland, etwa 36 Prozent seit mindestens 20 Jahren und 20 Prozent schon seit 30 Jahren. (dpa, iQ)