Schweden

Rechtsextremisten verbrennen Koranausgabe bei Kundgebung

Bei einer illegalen und rechtsextremen Kundgebung in der schwedischen Stadt Malmö wurde eine Koranausgabe geschändet.

29
08
2020
Symbolfoto: Koranexemplar verbrannt, Koranverbrennungen

In Malmö wurde bei einer illegalen Kundgebung eine Koranausgabe geschändet. Anhänger des Chefs der dänischen islamfeindlichen Partei Strammer Kurs, Rasmus Paludan, hatten sich zu einer antimuslimischen Aktion versammelt. Dabei wurde eine Koranausgabe mit Füßen getreten und verbrannt. Die Videos der Aktion wurden später ins Internet gestellt.

Eigentlich wurde die Kundgebung zuvor von der Polizei verboten und das Verbot von einem Gericht bestätigt. Paludan selbst war an der Einreise nach Schweden gehindert und mit einem zweijährigen Einreiseverbot belegt worden. Die Polizei löste die Versammlung auf und nahm sechs Personen unter dem Verdacht des Unruhestiftung gegen eine ethnische Gruppe fest.

Nachdem Berichte die Runde machten, dass eine Koranausgabe verbrannt wurden, kam es zu Unruhen. Etwa 15 Personen seien bei den Protesten am späten Freitagabend vorübergehend festgenommen worden, berichtete die Polizei am Samstag.

Die Ordnung sei in den frühen Morgenstunden wieder hergestellt worden. Der Malmöer Polizeichef Stefan Sinteus erklärte, dass die Polizei die Vorfälle untersuche. Sie arbeite mit den Religionsgemeinschaften und anderen Gruppen zusammen, um sicherzustellen, dass sich jeder sicher fühlen könne. (dpa, iQ)

Leserkommentare

grege sagt:
@ Herr Disch Dieser Opfermythos wird ebenso heute von diversen Serben gepflegt, die Muslimen mit ähnlichem Blick auf die eigene Geschichte in nichts nachstehen. Solche Muslime verdammen auf der einen Seite die Kolonialherrschaften, glorifizieren aber ihre Besatzungen als zivilisatorische Wohltat. Selbstkritik an den selbst verübten Verbrechen mit Opfern anderer Religionen findet quasi nicht statt oder wird in Order per Mufti Marnier zu einem Tabu erklärt, wie in der Türke bezüglich des Armenienkonfliktes. Wenn in westlich orientierten Nachkriegseuropa dieser Opfermythenkult fortbestanden hätte, die Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich würde fortleben und eine EU wäre weit und breit nicht in Sicht. Fast ausnahmslos jede Religion und jede Ethnie hat in seiner Geschichte sonnige und düstere Zeiten erlebt. Aus letzterem sollte man die Lehren ziehen und die Sonnenseiten weiter zum Vorbild nehmen. Das gilt auch für jeden privat, ob z.B. bei der Kindererziehung, dem Ehe- oder Berufsleben..........
27.09.20
19:42
Johannes Disch sagt:
@grege Absolute Zustimmung. Sie erwähnen Frankreich. Zu nennen wäre aber auch noch Polen. Die Polen hätten allen Grund, uns noch heute die kalte Schulter zu zeigen. Aber auch mit Polen gelang eine Aussöhnung. Meines Erachtens war die Ostpolitik der sozial-liberalen Koalition ein Meilenstein der Aussöhnung. Und auch die EU ist ein gelungenes Projekt zu betrachten. Bei allem berechtigtem Ärger über Brüssel erlebt Europa seit Gründung der EU doch seine bisher längste Friedensperiode.
30.09.20
18:54
Olaus sagt:
"Bei einer illegalen"? Das Verbrennen des Korans ist in Schweden nicht illegal. Es ist unser Recht als Schweden, Religionen zu verspotten. Zu behaupten, dass dies eine illegale Handlung ist, ist nichts anderes als eine ideologisierte Erzählung oder ein unglückliches Missverständnis, das auf der Berichterstattung der Medien über die illegalen Reaktionen beruht.
04.10.20
2:09
Olaus sagt:
@Grege Es ist kein Opfermythos in der schwedischen Religionsfreiheit. Im Gegenteil, es gibt keinen besseren gemeinsamen Nenner für die verschiedenen muslimischen und islamistischen Mischmaschentraditionen, die heute in der Welt vorherrschen, als den Opfermythos.
04.10.20
2:16
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