In der Nacht von Freitag auf Samstag haben Unbekannte die Fenster der Medine Moschee in Berlin eingeschlagen und die Spendenkasse entleert.
In der Nacht zum Samstag gegen 02:00 Uhr wurde in Berlin Wittenau die Medine Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) Opfer eines Angriffs. Unbekannte zerstörten mehrere Objekte und brachen durch die Tür ein. Die Gemeinde alarmierte umgehend nach dem Vorfall die Polizei. Diese nahmen die Ermittlungen auf und gehen zunächst noch von einem Überfall ohne einer politischen Motivation aus.
Nachdem die Tür aufgebrochen wurde, machten sich die Täter an die Spendenbox ran. Diese war verschlossen und wurde ebenfalls aufgebrochen. „Die Moschee erlitt ein hohes Maß an finanziellen Schäden. Türen und Fenster wurden eingeschlagen, Räume verwüstet und ausgeraubt“, schrieb die Gemeinde auf sozialen Netzwerken. Die Identität des oder der Täter seien derzeit noch unbekannt. „Wir hoffen sehr, dass die Identitäten und Hintergründe der Täter schnellstmöglich aufgedeckt werden“, so die Gemeinde weiter.
Der Öffentlichkeitsreferent der IGMG in Berlin, Ahmet Karahan, verurteilt die Tat und fordert schnellstmögliche Aufklärung. „Wir hoffen, dass die Täter sowie der Hintergrund des Angriffs bald aufgeklärt werden“, so Karahan.
Die Polizei inspizierte den Tatort und schließt vorerst ein islamfeindliches Motiv aus. Der Vorfall sehe nach einem üblichen Raubüberfall aus. Die Gemeinde erwarte dennoch eine umfangreiche Ermittlung.
In Deutschland hat es im vergangenen Jahr nach Angaben der Bundesregierung statistisch jeden zweiten Tag islamfeindliche Angriffe auf Moscheen gegeben. 184 Moscheeangriffe konnten verzeichnet werden. Insgesamt registrierten deutsche Behörden im vergangenen Jahr 871 Übergriffe auf Muslime und Moscheen. 2018 lag die Zahl bei 813 islamfeindlichen Straftaten, darunter 48 Angriffe auf Moscheen. Somit hat sich die Zahl der islamfeindlichen Straften in Deutschland erhöht. Vor allem die Zahl der Angriffe auf Moscheen hat sich mehr als verdreifacht.