Nürnberg

Bündnis: Straßen sollen Namen von NSU-Opfern tragen

Vor 20 Jahren begann in Nürnberg die Mordserie der NSU. Ein Bündnis fordert nun, drei Straßen nach den Opfern zu benennen. Die Stadt ist zurückhaltend.

14
09
2020
NSU-Untersuchungsausschuss
Symbolbild: NSU-Opfer © Facebook, bearbeitet by iQ.

Enver-Şimşek-Straße – so soll die Liegnitzer Straße in Nürnberg künftig nach der Forderung eines breiten Bündnisses heißen. Am 9. September 2000 hatte dort die rechtsextreme Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ den Blumenhändler Enver Şimşek erschossen. Am Mittwochabend wollte die Stadt bei einer Gedenkveranstaltung an dessen Tod vor 20 Jahren erinnern, mit dem die Mordserie des NSU begonnen hatte. Diese ist nach Ansicht von Şimşeks Sohn auch heute noch nicht vollständig aufgeklärt.

Zwischen 2000 und 2007 tötete das Neonazi-Terrortrio NSU zehn Menschen in deutschen Großstädten, drei davon in Nürnberg. Die zentrale Frage sei, wie sein Vater damals ausgewählt worden sei, sagte Abdul-Kerim Şimşek in einem Interview mit den „Nürnberger Nachrichten“ und dem Bayerischen Rundfunk. In Nürnberg gebe es Mittäter, die seinen Vater und die anderen beiden Opfer ausgekundschaftet hätten. „Wir wissen: die gibt es, aber wo sie sind und was sie machen, wissen wir nicht.“

Auch der Änderungsschneider Abdurrahim Özudoğru und der Imbissbetreiber Ismail Yaşar aus Nürnberg gehören zu den NSU-Opfern. Geht es nach einem Bündnis von Vereinen und Parteien, soll das Gedenken an diese künftig in der Stadt sichtbarer sein. Es fordert unter anderem die Straßen an den Tatorten nach den drei Opfern zu benennen sowie dort Gedenktafeln oder Mahnmale aufzustellen.

Die Stadt reagiert auf diese Forderung jedoch zurückhaltend. Die Stadt gedenke bereits in mehreren Formaten dauerhaft der Opfer, sagte Martina Mittenhuber aus dem Menschenrechtsbüro. „Alle weiteren Forderungen aus der Zivilgesellgesellschaft müssen erst diskutiert werden.“ (dpa, iQ)

Leserkommentare

Walter Bornholdt sagt:
Die wirklich Wahren Gläubigen gehören zu einer "Religion" die immer nur fordert. Jetzt wollen sie die Umbenennung von Straßen nach Opfern 'rechter Gewalt'. Mädels, IHR LEBT IN EINEM ANDEREN LAND. Und hier werden die Straßen - Wenn man seiner Nationalität bewusst wäre! - nach Opfern dieser "Wüsten-Religion" benennt, die ständig in ganz Europa von den üblichen 'psychisch kranken Rechtgläubigen' produziert werden! Aber weint nicht wegen meiner Uneinsichtigkeit, denn es gibt ausreichend strunzdumme Lichtgestalten in den sich LINKS nennenden Parteien und bei den Amtskirchen, die euch jeden Wunsch von den Lippen ablesen und Euch bei jeder Gelegenheit Puderzucke sackweise in den Braunen Salon blasen!
26.09.20
5:54