Unbekannte legen einen Schweinekopf auf die Terrasse eines muslimischen Gartenpächters. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
In einer Gartensparte in Neubrandenburg haben Unbekannte einen Schweinekopf auf die Terrasse eines syrischen Gartenpächters gelegt. Wie eine Polizeisprecherin sagte, hat der Staatsschutz die Ermittlungen dazu übernommen. Es bestehe der Verdacht der Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen. Der Vorfall sei am Mittwoch angezeigt worden.
Deutsche Gartennachbarn hatten den Tierkopf, der vermutlich von einem Spanferkel stammt, am Morgen auf der Terrasse im Kleingarten des 38-jährigen Syrers gefunden. Dieser konnte laut Polizei noch nicht dazu befragt werden, da er noch nicht angetroffen wurde. Wie lange der Schweinekopf in dem Garten lag, sei unklar, er habe aber keine Verwesungsspuren gehabt.
Solche islamfeindlichen Aktionen seien aus Neubrandenburg bisher nicht bekannt, sagte die Polizeisprecherin. Ähnliche Fälle, wie sie zuletzt im Juli zweimal vor einem Islam-Zentrum in Greifswald und vorher am CDU-Wahlkreisbüro von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Stralsund aufgetreten waren, hätten bisher nicht aufgeklärt werden können.
Deutsche Behörden haben im vergangenen Jahr 871 Übergriffe auf Muslime und Moscheen registriert. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der innenpolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, hervor. Jelpke geht davon aus, dass erfahrungsgemäß noch zwischen 10 und 90 Nachmeldungen aus den Behörden hinzukommen. (dpa, iQ)