FREITAGSPREDIGTEN, 18.09.2020

Duâ, Habgier und Spiritualität

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um Duâ. Der Mensch möchte zu seien Nächsten, allen voran zu Allah eine Beziehung aufbauen. Die täglichen Gebete und Duâs, also die Bittgebete, seien die besten Möglichkeiten dafür. Außerdem erkenne man dadurch die eigenen Schwächen und teile Allah seine Bedürfnisse mit. Ob mit oder ohne Taten sei Duâ eine Kommunikation mit Allah.

Sich seinem Schöpfer zuzuwenden liege in der Natur des Menschen. Daher sei Duâ ein Teil seines Lebens, gar ein großes Geschenk. Denn er gebe angesichts der alltäglichen Probleme und Schwierigkeiten des Lebens Kraft und Mut. Duâ sei ein wichtiges Mittel, um Allahs Liebe und Wohlgefallen zu erlangen. Wo es keinen Duâ gebe, werde es keinen inneren Frieden geben. Denn Duâ helfe gegen Stress, Depressionen und Angst.

Verweltlichung und Habgier

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Verweltlichung und Habgier. Verweltlichung bedeute Entfremdung religiöser Überzeugungen, Werte und Handlungen aus seinem Leben. Sie bedeute, sich weltlichen Dingen mit großer Habgier zuzuwenden. In diesem Sinne sei Verweltlichung eine Falle für die Gläubigen und lasse den erhabenen Schöpfer immer mehr vergessen.

Maßgebend sei es, weder weltliche Gaben abzulehnen, noch sie mit Habgier zu begegnen. Vielmehr seien alle Arten von Eigentum und Reichtum, Ämtern, Positionen und anderer Möglichkeiten jeweils ein Anlass der Prüfung.

Tasawwuf und Spiritualität

Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) behandelt in der heutigen Freitagspredigt das Thema Spiritualität. Spiritualität sei nach einigen Quellen die beste Art und Weise den Islâm auszuleben. Die Spiritualität bedeute Eigenschaften der niederen Triebseele zu kennen, sich von den schlechten zu reinigen und gute anzueignen und somit zu versuchen die Nähe Allahs zu erlangen.

Der Nefs, also die gebieterische Triebseele sei der ärgste Feind des Menschen. Das beste Mittel, diesen Feind zu besiegen, seien Ibâdâs mit ihlâs, also welche in hingebungsvoller Aufrichtigkeit ausgeführt würden. Tasawwuf sei die einzige Quelle, die zum ihlâs verhelfe.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.