Staatsvertrag

Hamburg hält an Zusammenarbeit mit Islamischem Zentrum fest

Eine Diskussion ist entbrannt um das Islamische Zentrum Hamburg. Während die CDU Konsequenzen im Hinblick auf den Staatsvertrag fordert, hält die Stadt am Vertrag fest.

21
09
2020
Islamischer Zentrum Hamburg
Hamburger Imam Ali Moschee - Islamischer Zentrum © Perspektif, bearbeitet by iQ.

An der Zusammenarbeit der Stadt Hamburg mit dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) gibt es Kritik. Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries sagte der „Welt am Sonntag“, ein Vereinsverbot für das IZH mit seiner blauen Moschee an der Außenalster sei in seinen Augen „längst überfällig“. An die rot-grüne Landesregierung gerichtet, meinte der CDU-Politiker: „Das, was der Senat macht, ist im Grunde ein Tritt in den Hintern für den Hamburger Verfassungsschutz.“

Die Landesverfassungsschutzbehörde bekräftigte ihre Einschätzung zum IZH: „Es handelt sich um keine normale Moschee an der Außenalster.“ Auch im aktuellen Bericht des Bundesverfassungsschutzes wird das 1962 gegründete Zentrum als das „größte und einflussreichste Zentrum“ regierungstreuer Iraner in Deutschland bezeichnet.

Islamisches Zentrum weist Vorwürfe zurück

Dennoch sehe Hamburgs SPD keinen Grund, den Staatsvertrag mit dem Rat der islamischen Gemeinden Hamburg, kurz „SCHURA“ genannt, zu dessen Gründungsmitgliedern das IZH gehört, infrage zu stellen, schrieb die Zeitung weiter. Der SPD-Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Ekkehard Wysocki, sagte: „Wir halten am Vertrag mit der Schura fest. Das tun wir auch mit Blick auf einen neuen Staatsvertrag 2022/2023.“ Er kenne die Ausrichtung des IZH. Jedoch sei das Zentrum nur ein Teil der Schura. Das IZH ist im Vorstand der SCHURA vertreten.

Für den Leiter des IZH, Imam Mohammad Hadi Moffateh, fungiert die Einrichtung nicht als wichtigste Vertretung des iranischen Regimes in Europa. „Weder vor noch nach der Revolution haben wir Verbindungen zum iranischen Staat gehabt.“

SCHURA kritisiert CDU-Vorstoß

Die SCHURA Hamburg weist die Vorwürfe gegen das IZH als „haltlos und unbegründet“ zurück. Die CDU nutze die Irritationen bezüglich IZH, um den Staatsvertrag mit den Muslimen auszusetzen. Angeblich würde man gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richten. „Das Islamische Zentrum Hamburg ist nur religiös an die schiitischen Autoritäten im Iran gebunden, und nicht politisch“, erklärt SCHURA-Vorstandsmitglied Norbert Müller auf Anfrage von IslamiQ. Außerdem nehme der IZH seit zwei Jahren nicht mehr am Qudstag teil. Dies sei ein Ergebnis von Dialog und Diskussion, und nicht der Drohungen seitens der CDU.

In der Vergangenheit hatte es auch Kritik an der Teilnahme von Vertretern des IZH am Al-Quds-Marsch gegeben. Schon länger gibt es Forderungen, nach denen sich der Senat Hamburgs von dem Zentrum distanzieren solle. Hamburg hatte 2013 als erstes Bundesland einen Staatsvertrag mit mehreren islamischen Religionsgemeinschaften geschlossen, darunter auch mit der SCHURA. (KNA, iQ)

Leserkommentare

mohammad al-faruqi sagt:
Herr de Vries von der CDU ist gegen das IZH, gegen die DITIB, gegen den Zentralrat der Muslime, gegen die ATIB, also eigentlich gegen jegliches zivil- und gesamtgesellschaftliche Engagement von Muslimen in Deutschland. Und er lehnt, so erklärt er stolz in einem Zeitungsartikel im Juni dieses Jahres, "jedes Gespräch mit der Deutschen Muslimischen Gemeinschaft ab". Und wofür ist er? Zitat Christoph de Vries: "Wir müssen den säkularen, liberalen Muslimen in Deutschland insgesamt mehr den Rücken stärken." So hat er es in seiner Rede vom 13.02.2020 im Bundestag formuliert. Mit lächerlichen, in AfD-Manier anti-muslimische Parolen schwingenden Leuten vom Schlage eines Christdemokraten de Vries, die sich in Deutschland ihren "Seyran Ates-Islam" basteln, sollten Muslime auch nicht sprechen. Christoph de Vries gehört nicht zu einem Modernen Deutschland!
21.09.20
17:30
grege sagt:
Die Haltung der CDU ist konsequent und daher richtig. Alle vorerwähnten Islamverbände sind im Extremismus verstrickt und können unmöglich über die Schulbildungsinhalte von Heranwachsenden miteinscheiden. Dass Muslime wie mein Vorredner dieses Problem nicht erkennen wollen, zeigt die Ausbreitung des islamischen Extremismus in der Mitte der muslimischen Comunities. Mit solchen dümmlichen Entscheidungen von rotgrünen Landesregierungen wird der AFD weitere Wähler in die Arme getrieben. Man könnte meinen, AfD und Islamprotagonisten ala Dilaver oder Faruqi spielen perfekte Bande.
22.09.20
23:19
Johannes Disch sagt:
@grege (22.09.2020, 23:19) Absolute Zustimmung! In Berlin lässt der SPD-Bürgermeister Müller seinen grünen Justizsenator Behrendt Recht brechen (Behrendt erlaubt im Alleingang das Tragen des Kopftuchs bei Rechtsreferendarinnen auch bei Verhandlungen) und in Hamburg macht man gemeinsame Sache (Staatsvertrag) mit Extremisten. Da muss sich die SPD muss sich nicht wundern, dass sie in der Wählergunst immer weiter absackt.
23.09.20
10:45
Dilaver Çelik sagt:
Der zionistische Kettenhund Grege kann es einfach nicht lassen, jeden der ihm nicht passt persönlich anzugreifen, um sich selbst zu profilieren. Einfach nur krank der Typ. Kein normaler Mensch will so einen Typen zum Nachbarn haben.
23.09.20
14:39
gege sagt:
Die wirren Hasstiraden, zu deren Objekten nach den Homosexuellen jetzt offenbar auch die Juden gehören, gebieten ein Aufbegehren gegen solche extremistische Muslime. Das nennt man Zivilcourage.........
03.10.20
22:20