Christian Lüth

Ex-AfD-Sprecher will Migranten „erschießen“ oder „vergasen“

Die menschenverachtenden Äußerungen des ehemaligen AfD-Fraktionssprechers Christian Lüth sorgen für Aufregung. Ihm zufolge können Migranten erschossen oder vergast werden.

28
09
2020
AfD
AfD © flickr.de/metropolico.org/ CC 2.0, bearbeitet by IslamiQ.

In der AfD sorgt eine Dokumentation des Senders ProSieben für große Aufregung, in der einem Funktionär der Partei menschenverachtende Äußerungen über Migranten zugeschrieben werden. Das Gesicht des AfD-Mitglieds, das bei einem Treffen mit einer Bloggerin in einer Bar gefilmt wurde, ist in den Aufnahmen nicht zu erkennen. „Wir können nicht sagen, was bei dem Treffen, das offensichtlich stattgefunden hat, gesprochen wurde“, sagte der Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Marcus Schmidt.

Der Funktionär, dessen Aussagen nach Angaben des Senders aus einem Gedächtnisprotokoll nachgesprochen werden, soll bei dem Treffen unter anderem gesagt haben: „Die AfD ist wichtig; und das ist halt schizophren, das haben wir mit Gauland lange besprochen: je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD.“

Auf den Zuzug von Migranten angesprochen wird dem Funktionär außerdem folgender Satz zugeschrieben: „Wir können die nachher immer noch alle erschießen, dass ist überhaupt kein Thema, oder vergasen, oder wie du willst, mir egal.“

Gauland weist Vorwürfe zurück

Der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, erklärte dazu am Montag: „Die (dem ehemaligen Pressesprecher der Fraktion), Herrn (Christian) Lüth zugeschriebenen Äußerungen sind völlig inakzeptabel und in keiner Weise mit den Zielen und der Politik der AfD und der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag vereinbar.“ Die Behauptung, er habe mit Lüth „über diese Themen auch nur gesprochen beziehungsweise ich hätte die Herrn Lüth zugeschriebenen Äußerungen ihm gegenüber sogar gebilligt, ist völlig absurd und frei erfunden“, fügte er hinzu.

Gauland hatte Ende 2015, als die Partei trotz des Austritts von Tausenden Mitgliedern in der Wählergunst wieder besser dastand, in einem „Spiegel“-Interview gesagt: „Natürlich verdanken wir unseren Wiederaufstieg in erster Linie der Flüchtlingskrise.“

Ehemaliger AfD-Sprecher fristlos entlassen

Die AfD-Fraktion im Bundestag hat ihren früheren Sprecher Christian Lüth nach Berichten über menschenverachtende Äußerungen zu Migranten in einer TV-Dokumentation rausgeworfen. Fraktionschef Alexander Gauland habe die fristlose Kündigung in der Fraktionssitzung verkündet, sagte ein Sprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Der Beschluss im Vorstand sei einstimmig gewesen.

Lüth war zuerst Sprecher der Partei und später Pressesprecher der Bundestagsfraktion gewesen. Im April war er freigestellt worden, nachdem Vorwürfe laut geworden waren, er habe sich in einem Gespräch als „Faschist“ bezeichnet. Zuletzt war er für eine andere Funktion in der Fraktion im Gespräch. Lüth war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Schwache, unsachliche, unzuverlässige Beweislage. Wer was gesagt hat weiss nur ungefähr ein Unbekannter der ein " Gedächtnisprotokoll " abgeliefert hat. Dieser Artikel untergräbt die Seriosität von islamiq.de . Starke Parteiigkeit in favor einer Menschenverachtende Ideologie ist genug, das erwartet man von Menschen, die bei der Türkischen Islambehörde auf der Payrol stehen. Fragwürdige, schmutzige Gerüchte aber gehen unter der Gürtellinie. So etwas sollte Islamiq.de ihren Lesern nicht vorsetzen. ----------- Übrigens, bei mir steckt AFD und Islam in der selben Schublade; die mit den Aufschriften " Überflüssig " und " Lebensgefährlich". Kritika. Grusslos, Kritika
29.09.20
12:34
Ethiker sagt:
Diese Gedanken kursieren bei den Symphatisanten von Beginn an. Die Gewissheit Menschen jederzeit vergasen oder töten zu können, liegt auch in der Geisteshaltung vieler Behöhrden zu Grunde, Insbesondere in Städten wie München, Berlin sowie etliche kleinere Gemeinden haben durch Aufgaben als Ordnungsauftrag im Dienst nicht selten rassistische Ansichten und teilen diese untereinander. Da viele der Behördenmitarbeiter die Menschen nur in Dienstangelegenheiten kennen lerner, betrachten sie diese Menschen oft affirmativ und reduziert als Belastung, ja sogar als unnötige Zusatzbelastung. Die Aussage diese Menschen alle vergasen oder ermorden zu können ist auch ein Ausdruck der Machverfügbarkeit über Behördliches Wissen, sich auf Dienststellen bei der Weitergabe von Dienstgehemnissen verlassen zu können und auf dieses Zurückgreifen zu können.
30.09.20
9:14
AntiFa09 sagt:
Also die Sachlage ist doch anhand diesen Beitrages ganz eindeutig zusammenfassend: Die AfD sagt, je schlechter es Deutschland ginge, desto besser für die AfD. Das ist wohl dann Vaterlandsliebe! Die Aufforderung zum Erschießen von Migranten ist eine eindeutig durch das Strafgesetzbuch geregelt: §11 Absatz 3: Wer öffentlich in einer Versammlung zur rechtswidrigen Tat auffordert, gilt als Anstifter (§26) und wird entsprechend bestraft. Erfolgt jedoch die Tat nicht, hat der Anstifter mit einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren zu rechnen. Wenn nun Alexander Gauland diese Anstiftung befürwortet hat, gilt dasselbe Strafmaß auch für ihn. Schizophren ist das Statement Gaulands bezüglich des Anstiegs der Wählerschaft dieser kriminellen Schandpartei im Zusammnhang mit der Flüchtlingskrise. Im Klartext, die AfD profitiert von den Flüchtlingszahlen. Ohne Flüchtlinge also auch keine AfD! Das ist mehr als widersprüchlichen dennoch in unserer heutigen Zeit ganz real. Nieder mit den Faschisten!
30.09.20
10:02
Harousch sagt:
Dieser Bericht, der auf der Grundlage einer Reportage aufbaut, zeigt wieder einmal die Brauchbarkeit und Relevanz aber auch den Horizont einer Partei, die sich zur Alternative für ein europäisches Land erklärt, das im Bewusstsein seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit, Humanität, Liberalität, Pluralität und Demokratie zu Grundfeilern seiner Identität auserkoren hat. Diese Ambivalenz kann es ebenso nur innerhalb einer Demokratie geben, welche aus ihrem Alptraum nun langsam aber sicher erwacht, Gegenmaßnahmen durch feindliche Übernahme treffen muss, um Demokratiefeinden den Näherboden, der wiederum aus der Flüchtlingskrise entwachsen, für künftige staatsfeindliche Aktionen und Handlungen zu entziehen. Merkmale dieser kriminellen Organisation: mangelndes Perspektivbewusstsein Erschleichen von Relevanz über Bodenlosigkeit Pseudoskepsis Stereotypisierung, im Sinne von Verallgemeinerung des einen Merkmals Ambiguitätsintoleranz Starrsinnigkeit Mangel an Eisicht für die eigene geistige, kulturelle, pädagogische, soziale, emotionale als auch kulturelle Begrenztheit u.v.m. Und nun der Aufruf zu Mord an Migranten... wie lange will sich die Justiz diese Schwachmaten noch weiter anschauen? Diese Kriminellen gehören allesamt hinter Gitter. Zum Glück gibt es immer mehr ehemalige Mitglieder, die dieser faschistoiden kriminellen Ansammlung von Verfassungsfeinden den Rücken kehren. A: Ansammlung F: Feinde D: Deutschlands
30.09.20
12:07
NaziKackScheiße sagt:
Wie oft haben sich irgendwelche Macker der AfD solche Fehltritte geleistet und danach gleich ausgeschlossen? So oft, dass man vermuten könnte, dass diese verbalen Ausgleisungen zum Plan gehörten. So bleibt die Partei im Gespräch, der Alltag läuft weiter, kein Grund für einen Ausschluss aus dem Bundestag und die braunversäuchte Meute hat das, was sie liebt.
30.09.20
12:20
Johannes Disch sagt:
Die Denke von Herrn Lüth ist nun mal typisch AfD. Er spricht es einfach nur unverblümt aus. Jetzt warten wir nur noch auf das "liberale Feigenblatt" dieser radikalen Partei-- auf Herrn Meuthen-- der das wieder relativiert und erklärt, es sei doch alles gar nicht so gemeint gewesen.
04.10.20
14:32
Johannes Disch sagt:
Wie "AntiFa09 richtig sagt, erfüllen die unsäglichen Äußerungen des Herrn Lüth einen Straftatbestand (30.09.2020, 10:02). Man kann nur hoffen, dass die Behörden tätig werden.
05.10.20
14:55