Österreich

Wien: Moschee mit politischen Parolen beschmiert

Unbekannte haben die Außenfassade einer Moschee in Wien mit politischen Schriftzügen beschmiert. Die Polizei ermittelt.

28
09
2020
Moschee in Wien beschmiert
Moschee in Wien beschmiert © internethaber.com, bearbeitet by iQ.

In der Nacht zum Sonntag haben Unbekannte eine Moschee der ATIB Union in Wien-Favoriten mit politischen Parolen beschmiert. Die bisher Unbekannten Täter haben die Außenfassade der Moschee mit der Parole „PKK“ besprüht. Die Polizei in Wien hat die Ermittlungen aufgenommen.

Der Vorstand der ATIB Union verurteilt die Tat aufs Schärfste. Solche Angriffe werde dem Zusammenleben in Österreich keinen Schaden zufügen können. Man sei fest davon überzeugt, dass die Täter festgenommen werden.

Auch der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ) verurteilt den Angriff auf die Moschee. „Die wiederholten Angriffe auf Moscheen zeigen, wie wichtig unsere Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus ist, um endlich mehr Solidarität in der Gesellschaft zu erzeugen“, erklärt Vural in einer kurzen Mitteilung.

Mehr rassistische Vorfälle in Österreich

Die Dokustelle Österreich veröffentlichte im Juli dieses Jahres den Antimuslimischen Rassismus Report 2019. Dies ist der fünfte Report in Folge. 1051 Fälle von Islamfeindlichkeit und antimuslimischem Rassismus wurden 2019 in Österreich dokumentiert. Im Vorjahr waren es noch 540 Fälle.

Die Dokustelle unterscheidet bei diesen Fällen zwischen den Kategorien Verbreitung von Hass und Verhetzung, Beleidigung, Sachbeschädigung, Ungleichbehandlung, physischer Angriff, Diffamierung, Cybermobbing, Drohungen und die Kategorie Sonstiges. Mit 760 Fallzahlen (72,41%) macht „Verbreitung von Hass und Verhetzung“ den Großteil der dokumentieren Fälle aus.

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Nicht die ATIB in Österreich, nicht gut ausgebildete Imame aus der Türkei, nicht fromme Muslime, sondern vermeintlich "gut integrierte" Terrorsympathisanten sind eine große Gefahr für das friedliche Zusammenleben. Leider ist die politische Führung Österreichs viel zu dumm, um das zu realisieren. Die will nur mehr Stimmen, indem sie Stimmung gegen Muslime macht. Typisch Politik. Möge Gott den Politikern Verstand und Vernunft geben.
28.09.20
14:40
IslamFrei sagt:
Liebe Leser, Der Bericht berichtet: " Die Dokustelle unterscheidet bei diesen Fällen zwischen den Kategorien Verbreitung von Hass und Verhetzung,- - -" ------------ Besitzt die Dokustelle eigentlich einen Koran auf Deutsch? Ist denen darin schon mal ' Hass und Verhetzung ' auf lsamFreie Österreicher aufgefallen? Und? ermittelt die Polizei schon? ------------- Und was die PKK Schmiererei betrifft, das ist wohl eher eine InnerTürkische Angelegenheit, die den Österreichern nicht betrifft. Der Vorstand der ATIB Union verurteilt die Tat aufs Schärfste Echt? , Auf das Schärfste? Moschee-Mufties sind diverse Schmierereien schon lange gewöhnt und haben dafür Kärcher und Farbpott . Schupp-die-wupp ist die PKK dann das Schärfste weg. Gruss, IslamFrei
28.09.20
20:07
stratmann sagt:
stratmann sagt: Schmierereien an Synagogen, Kirchen, Moscheen sind grundsätzlich verwerflich. Da natürlich auch ich mich für ein friedliches interreligöses Zusammenleben ein- setzen will, wäre es gut, wenn Frau Dilaver Celik mithilft, dass zu folgendem integrationshemmenden Problem Stellung genommen wird. Einer meiner Freunde gab jahrelang einem türkischen Imam kostenlos Deutschunterricht. Dieser Imam verwies aber mit Bezug auf den Koran darauf, dass sie niemals Freunde werden könnten. Wenn dieselbe Aussage nicht generell, aber viel zu oft auch nichtmus- limische Schüler von türkischen Mitschülern gesagt bekommen, fragt man sich, woher sie diese integrationshemmende Weisung haben. Auch von türkischen Müttern habe ich oft gehört, dass sie angehalten werden, dass man unter sich bleibe. Hier wäre es gut, wenn man eine eindeutige menschenfreundliche Klärung ohne Frontstellungen erhielte.
28.09.20
22:01
stratmann sagt:
@Dilaver Celik 28.9.20 um14:40 Schmierereien an Synagogen, Kirchen, Moscheen sind grundsätzlich verwerflich. Da natürlich auch ich mich für ein friedliches interreligöses Zusammenleben ein- setzen will, wäre es gut, wenn Frau Dilaver Celik mithilft, dass zu folgendem integrationshemmenden Problem Stellung genommen wird. Einer meiner Freunde gab jahrelang einem türkischen Imam kostenlos Deutschunterricht. Dieser Imam verwies aber mit Bezug auf den Koran darauf, dass sie niemals Freunde werden könnten. Wenn dieselbe Aussage nicht generell, aber viel zu oft auch nichtmus- limische Schüler von türkischen Mitschülern gesagt bekommen, fragt man sich, woher sie diese integrationshemmende Weisung haben. Auch von türkischen Müttern habe ich oft gehört, dass sie angehalten werden, dass man unter sich bleibe. Hier wäre es gut, wenn man eine eindeutige menschenfreundliche Klarstellung ohne Frontstellungen erhielte.
29.09.20
11:18
Dilaver Çelik sagt:
Stratmann, das von Ihnen angesprochene Thema wurde vom Wissenschaftler Amir Zaidan sehr gut erklärt: "So heißt es beispielsweise in meiner Erläuterung von (4:144): ‚Ihr, die den Iman verinnerlicht habt! Nehmt euch die Kafir nicht als Wali anstelle der Mumin!‘ Ignoriert man nun die eigentliche Bedeutung dieses Begriffs [Wali: … „Eine Person/Umma als Wali zu nehmen“ heißt dieser Person/Umma die größtmögliche Priorität vor allen anderen Personen/Umam einräumen. Muslime pflegen mit der eigenen islamischen Umma die engste, innigste und intensivste Beziehung, sowohl im rationalen als auch im emotionalen Bereich.] und verwendet das hier völlig unpassende Wort ‚Freund‘ für ‚Wali‘, […] dann liest sich die ‚Übersetzung‘ folgendermaßen: ‚Ihr Gläubigen, Nehmt euch die Ungläubigen nicht als Freunde anstelle der Gläubigen!' Nach dieser Art der Übersetzung erscheint es, als sei es den Muslimen nicht gestattet, Nicht-Muslime zu Freunden zu nehmen. Dies ist eindeutig falsch! Denn der Islam erlaubt den Muslimen sogar als halal, mit einer großen Gruppe der Nicht-Muslime, den Juden und Christen, nicht nur Freundschaften zu schließen, sondern durch Heirat auch engste verwandtschaftliche Beziehungen mit ihnen zu pflegen. Derartige Verdrehungen haben natürlich negative Auswirkungen auf den Umgang der Mehrheitsgesellschaft mit den Muslimen, die sich hier zu Recht diskriminiert fühlt. Außerdem zeigt die Erfahrung, daß sich nicht wenige christliche Gruppierungen mit Vorliebe dieser falschen Quran-Erläuterungen bedienen, um eine – wie verdeutlicht – nicht vorhandene „islamische Gefahr“ zu beschwören." (Zaidan) Für weitere Fragen kontaktieren Sie bitte eine Moscheegemeinde Ihres Vertrauens.
01.10.20
0:36
stratmann sagt:
@ Dilaver Celik vom 1.10.20 um 00:36 Nicht Vertreter der Mehrheitsgesellschaft hatte ich in meinem Kommentar zitiert, sondern einen türkischen Imam, türkische Mütter, türkische Schüler und gefragt, woher sie ihre integrationshemmende Weisungen haben. Hier sollten sich Islamische Plattformen in jede Richtung gegen Diskriminierun- gen und Feindlichkeit einsetzen. Dilaver Celiks Auskünfte sind großenteils nicht ganz stimmig. Manche türkischen Frauen verstehen es nicht, dass sie von Mitgliedern der türkischen Community belästigt werden, wenn sie einen nichtmuslimischen Mann heiraten wollen oder bereits geheiratet haben – solche Belästigung unter Verweis auf den Koran. Sie erleben dann eine Diskriminierung der Frau (denn nur Männer haben mehr Eheoptionen) und einen muslimischen Rassismus. Ich selber mag in diesem Zusammen- hang den Begriff Rassismus nicht und spreche lieber von antimuslimischer bzw. muslimischer Diskriminierung oder gar antimuslimischer bzw. musli- mischer Feindlichkeit.
01.10.20
21:02