Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Gauben in außergewöhnlichen Zeiten. Seit Corona leben die Menschen in außergewöhnlichen Zeiten. So auch Muslime, die bei ihren Moscheebesuchen stark eingeschränkt wurden. Ähnliche Maßnahmen wie heute habe der Prophet Muhammad (s) zu seinen Lebzeiten schon getroffen, wo er in bestimmten Zeiten dazu aufrief, dass Gebet in eigenen Häusern zu verrichten. In Koran hieße es, dass Menschen mit Furcht, Hunger und Eigentum geprüft würden. Demnach solle ein Muslim geduldig sein und nicht in Panik ausbrechen. Vielmehr sollten Gläubige Vorsichtsmaßnahmen einhalten und Hilfestellung leisten.
Passend zu dieser schwierigen Zeit, die man durchlebe, werde morgen, am 3. Oktober, der Tag der offenen Moschee stattfinden. Das Motto laute: „Glaube in außergewöhnlichen Zeiten“. Ziel sei es, über den Islam zu informieren und das Gemeindeleben, vor allem in Zeiten der Pandemie, vorzustellen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Moschee als ein Ort des Wissens. Moscheen seien Orte der Beschäftigung mit Büchern und der Wissenschaft. Als er die Prophetenmoschee (Maschdid an-Nabi) in Medina erbaut wurde, etablierte der Prophet (s) den Lehrkreis Suffa (Ashab-i Suffa). Damit setzte er das Fundament für die Beschäftigung mit der Wissenschaft. Auch wurden in der Moschee all die Fragen der Gefährten beantwortet. Insgesamt suchte man die Moschee auf, um den Islam zu erlernen.
Ebenso befinde sich die DITIB-Akademie im Komplex der Kölner Zentralmoschee. Schließlich sei die Akademie mit ihren aufgelegten Büchern und den vergebenen Stipendien ein lebendiges Beispiel für Wissenschaftszirkel mit der Moschee in ihrem Mittelpunkt. Aus diesem Anlass gedenke man den verstorbenen Geschwistern, die seit Anbeginn der Migration bis zum heutigen Tage einen Beitrag zur Gründung und Aufrechterhaltung der Moscheen geleistet haben.
Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) behandelt in der heutigen Freitagspredigt das Thema Rechte von Nachbarn. Ein gutes Zusammenleben mit Nachbarn sei in der heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung. Im Islam besitze das Recht des Nachbarn einen sehr hohen Stellenwert. So wie es unabdingbar sei, innerhalb der Familie gut miteinander auszukommen, so sei es verpflichtend für Muslime, sich mit den Nachbarn gut zu verstehen und gegenseitig zu helfen.
Es sei eine alte Weisheit, dass der Mensch dem Unbekannten gegenüber feindlich eingestellt ist, zumindest aber desinteressiert. Wer auch immer ein Haus oder ein Gebetshaus betritt, verdiene es, mit einem Lächeln im Gesicht empfangen zu werden. Gäste, die einen besuchen, solle man mit Toleranz und Entgegenkommen behandeln. An solch einem wichtigen Tag wie dem Tag der offenen Moschee am 3. Oktober liege es in unserer Hand, den Abstand zwischen den Menschen zu überbrücken oder gar gänzlich verschwinden zu lassen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.