Ein Kölner Fitnessstudio verbietet einer Muslimin mit Kopftuch zu trainieren. Daraufhin stellte sie ein Video online und berichtete über ihre Diskriminierungserfahrung.
Nigar und ihre Freundin hatten beschlossen sich zusammen bei einem Fitnessstudio in Köln anzumelden. Als die beiden jungen Frauen im Fitnessstudio ankamen um ein Probetraining machen, erleben sie den Shock ihres Lebens. Die Mitarbeiter des High-Class Fitness in Köln weisen die jungen Frauen auf ihr Kopftuch hin und erklären, dass Kopfbedeckungen im Studio streng verboten seien. Sie könnten gerne trainieren, wenn sie ihr Kopftuch ablegten. Man hätte schlechte Erfahrungen mit kopftuchtragenden Mitgliedern.
Kurz darauf beschreibt die offensichtlich schockierte junge Frau ein einem Instagram-Video den Vorfall. „Ich merkte gleich beim Eintritt in das Studio, dass uns die Leute merkwürdig anglotzten“, sagt Nigar im Video. Die Mitarbeiter hätten Nigar angeboten ein Cap zu tragen, oder auch ein „Turban“ wo aber die Ohren sichtbar sein müssten. Damit dürften sie dann trainieren.
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„Warum herrscht ein strenges Kopfbedeckungsverbot, wenn ich ein Cap tragen darf?! Wo ist da bitte da die Logik?“, äußert sich Nigar verwirrt. Dabei beruft sich die junge Frau auf Art. 4 im Grundgesetz auf die Religionsfreiheit, und beklagt rassistisch behandelt worden zu sein. Fassungslos über den Vorfall stellt Nigar abschließend fest: „Gerade in Köln ist Individualität eigentlich das A und O. Aber anscheinend ja doch nicht.“
Das Fitnessstudio bestätigte den Vorfall auf Anfrage von IslamiQ, erklärte aber, dass das Motiv nicht rassistisch sei. Der Grund sei Versicherungstechnisch bedingt. Näher wollte sich das Studio nicht dazu äußern.
Auch die 23-jährige Studentin Dženeta Ć. aus Saarbrücken durfte im Juni dieses Jahres nicht in dem Fitnessstudio Smile X in Dudweiler trainieren. Am Empfang habe die Mitarbeiterin der Studentin dann gesagt, dass sie ihr Kopftuch ausziehen müsse oder nicht trainieren könne. Daraufhin beklagte Dženeta Ć. den Vorfall bei den anderen Mitarbeitern, die Dženeta Ć. ebenfalls den Zutritt zum Studio verweigerten.