In Paris wurde ein Lehrer ermordet. Muslimische Vertreter in Europa verurteilen den “unglaublichen Mordakt“ aufs Schärfste.
Vertreter der islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und Europa verurteilen die Ermordung eines Lehrers in Paris aufs Schärfste und bekunden ihre Solidarität mit der französischen Nation. Es sei ein „unglaublicher Mordakt“, so Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). „Der Terror darf nicht die letzten Worte haben. Alle müssen Verantwortung zeigen.“ Er sei überzeugt, eine gemeinsame Antwort auf diese globale Bedrohung zu finden.
Der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, beschreibt die Tat als einen „unmenschlich brutalen Mord“. Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek verurteilte den „abscheulichen Mordakt“ mit folgenden Worten: „Fassungslos trauere ich mit den Angehörigen des Opfers, mit dem französischen Volk, in Solidarität stehen wir zusammen. Terror ist Gefahr für uns alle, er will neben dem Tod die Zerstörung der Gesellschaft. Kämpfen wir gemeinsam dagegen.“
Der Vorfall hatte sich am späten Freitagnachmittag im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine ereignet. Dort tötete der Angreifer den 47 Jahre alten Geschichtslehrer – seine Leiche wurde enthauptet mit zahlreichen Wunden an Oberkörper und Kopf aufgefunden. In der Nähe des Tatorts fanden die Ermittler zudem ein rund 30 Zentimeter langes blutverschmiertes Messer. Laut Staatsanwaltschaft hat sei der mutmaßliche Täter Russe tschetschenischer Herkunft und war in Frankreich als Geflüchteter registriert. Die Polizei erschoss den Mann kurz nach der Tat.
Staatsanwalt Ricard äußerte sich ausführlich zum Hintergrund der Ermordung. Dem Angriff seien bereits Drohungen gegen den Lehrer und die Schule vorausgegangen. Der Lehrer hatte Anfang Oktober im Rahmen des Unterrichts das Thema Meinungsfreiheit aufgegriffen. Anlass war die erneute Veröffentlichung von Muhammad-Karikaturen seitens des Satiremagazins „Charlie Hebdo„. Der Lehrer zeigte im Unterricht entsprechende Karikaturen. Die Zeitung ist für bissige Religionskritik und provokante Karikaturen bekannt. (dpa, iQ)