Bei einem Angriff in Nizza wurden drei Menschen getötet. Muslimische Vertreter in Europa verurteilen die Tat aufs Schärfste.
Bei einem Messerangriff in der Basilika Notre-Dame in Nizza sind am Donnerstagmorgen drei Menschen getötet worden, zwei Frauen sowie der Aufseher der Kirche. Sechs weitere Personen seien verletzt, berichten französische Medien. Der Täter sei vor der Kirche von Polizisten angeschossen und ins Krankenhaus gebracht worden. Premierminister Jean Castex rief in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe aus.
Die Morde von Nizza ereigneten sich den Berichten zufolge in der Kirche; das dritte Opfer starb in einer Gaststätte vor der Basilika, in die sich die Frau schwer verletzt geflüchtet hatte.
„Wir sind zutiefst erschüttert über die Untat in Frankreich. Sie steht unseren Überzeugungen und unseren Glauben diametral entgegen“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Diese Tat sei ein Angriff auf uns alle und sei auf das Schärfste zu verurteilen. „Wer so etwas tut, hat es auf die Gesamtgesellschaft abgesehen, auf das friedliche Zusammenleben, auf unsere Familien und Freunde, auf unsere Werte und nicht zuletzt auch auf unseren Glauben und unsere Überzeugungen“, so Altaş abschließend.
Auch die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) verurteilt das „menschenverachtende Verbrechen“ in Nizza. Solche Menschen sollten abgeholt werden, bevor sie vor ihrer Perspektivlosigkeit in blinden Hass und Gewalt flüchten. „Da stehen wir alle in Verantwortung“, erklärt die DITIB in einer Pressemitteilung. Muslime sollten Provokationen mit Besonnenheit begegnen und sich nicht spalten lassen.
Gotteshäuser seien den Gesellschaften anvertraute, unverletzliche Orte des individuellen und gesellschaftlichen Friedens, in die Menschen mit Körper und Geist fliehen. „Sie zu achten und zu schützen ist unser aller Auftrag“. Daher appelliere die DITIB eindringlich an Politik, Medien und Gesellschaft, „eine Sprache der Versöhnung zu sprechen und all jenen, die von Hass getrieben sind, zu verdeutlichen, dass an unserem Zusammenhalt nicht zu rütteln ist.“
Der Islamrats-Generalsekretär Murat Gümüş zeigt sich erschütternd über den Messerangriff in Nizza. „Ich verurteile diese verabscheuungswürdige Tat auf das Schärfste! Den Opferfamilien und dem französischen Volk möchte ich mein tiefes Beileid ausdrücken“, so Gümüş. Solche Untaten widerspreche dem Islam und dem Verständnis von gesellschaftlichem Zusammenleben.
Auch der Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) Aiman Mazyek verurteilt der Angriff in Nizza. „Wer Mord und Terror über die Menschen bringt, der hat sich an der Menschheit vergangen, der hat sich an Gott vergangen – der hat Verrat an Zivilisation, Zivilität und an den Werten der eigenen Religion begangen“, erklärt Mazyek auf Twitter. Er sei in Gedanken und mit seinen Gebeten bei den Opfern.
Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ) verurteilt den Angriff. „Wir sind tief erschüttert über diese schreckliche Bluttat. Unsere Gedanken, Gebete und Genesungswünsche gelten den Verletzten und Hinterbliebenen“, erklärt die IGGÖ auf Facebook. (KNA, iQ)