Zivilcourage

Anschlag in Wien: Netz feiert Helfer von verletztem Polizisten

Nach dem Anschlag in Wien werden zwei junge Muslime für ihren Einsatz gefeiert. Sie haben einer Passantin und einem angeschossenen Polizisten das Leben gerettet.

03
11
2020
Wiener Helden: Mikail Özen und Recep Tayyip Gültekin © Instagram, bearbeitet by iQ.
Wiener Helden: Mikail Özen und Recep Tayyip Gültekin © Instagram, bearbeitet by iQ.

Das Netz feiert zwei junge Männer für ihren selbstlosen Einsatz während der Terrorattacke in Wien. Recep Tayyip Gültekin und Mikail Özen haben am Montagabend – während noch Schüsse fielen – einer älteren Dame und einem angeschossenen Polizisten geholfen, wie auf Videos in sozialen Medien zu sehen ist.

„Wir wollten den letzten Kaffee vor den Ausgangssperren trinken und dabei sind wir mitten im Gefecht gelandet“, schilderte Özen die Situation auf Instagram. Die beiden Kampfsportler hörten nach eigenen Aussagen am Schwedenplatz in der Wiener Innenstadt auf einmal Schüsse und sahen blutende Passanten. Ein Anwohner nahm die dramatischen Szenen aus seiner Wohnung in einem oberen Stockwerk auf. 

Die beiden Männer halfen zunächst einer älteren Dame, sich in Sicherheit zu bringen. Danach sahen sie einen verwundeten Polizisten. „Wir konnten einfach nicht nur zuschauen. Wir sind hingelaufen und haben ihn zum Krankenwagen befördert“, so Özen. Dabei haben die beiden Wiener selbst ihr Leben riskiert, wie auf den Aufnahmen zu sehen war. In Videos auf ihrem Instagram-Account ist zu sehen, wie die Männer verletzt wurden und bluteten. Sie schienen aber auch nach ihrem Einsatz völlig ruhig. Gültekin musste wegen einer nach eigenen Aussagen „kleinen Schusswunde“ am Bein im Krankenhaus behandelt werden.

Die Männer verurteilten die Tat scharf: „Wir türkisch-stämmigen Muslime verabscheuen jegliche Art von Terror, wir stehen zu Österreich, wir stehen für Wien“, erklärte Özen. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Wie es Charlie Hebdo schon einmal durch eine Karikatur, die einen küssenden Mohammed zeigt, richtig auf den Punkt gebracht hat - "L´ amour plus forte que la haine" ("Die Liebe ist stärker als der Hass")
03.11.20
11:11
Ute Fabel sagt:
An diesen Helden sieht man: Mehr Zeit in Kampfsportvereinen als in Moscheen zu verbringen ist für die positive Persönlichkeitsentwicklung einfach der bessere Weg.
03.11.20
17:13
Harousch sagt:
Courage ist gut aber Bundesverdienstkreuz besser, bzw. etwas Vergleichbares österreichisches! Da wird sich der Kanzler über kurz oder lang keinen Zacken von der Krone brechen! Wie demokratisch und gerecht ist Österreich tatsächlich, wird sich hier aufzeigen. Der Ruf Östeereichs steht wieder einmal auf dem Spiel.
06.11.20
15:44
grege sagt:
Auch dieses ehren- und lobenswerte Verhalten dieser beiden Einzelpersonen darf nicht von der Tatsache ablenken, dass Extremismuns und Fundamentalismus leider in der Mitte muslimischer Communities auch hier in Europa Fuss gefusst haben. Ein derartiges Islamverständis wird von den größeren, scheinbar etablierten Islamverbänden propagiert. Letztere untersützen damit die Gesinnung militanter Muslime, die solche grauenvollen Verbrechen wiederkehrend und flächendeckend s verüben. Solange die Islamverbände von diesem Islamverständnis nicht Abstand nehmen, sind die mittlerweile in Copy-Past Marnier verbreiteten Verurteilungen schlichtweg verlogen.
08.11.20
12:01
grege sagt:
Österreich hat tausende Muslime nach den Balkankriegen aufgenommen, dann könnte der liebe Haroush gleich mit der Ordenverleihung anfangen.
08.11.20
13:44
grege sagt:
Im Nachgang hat sich herausgestellt, dass beide Helfer Sympathien für die grauen Wölfe sowie Erdowahn zeigen. Diesen Personen kann man daher genauso gegenüberstehen wie andere Rechtspopulisten, die bei einem rechtsradikalen Anschlag unter Einsatz ihres Lebens Opfern erste Hilfe leisten. Diese Tat ist zu würdigen, aber die Gesinnung zu verurteilen. Eine Ordenverleihung würde ebenso ausscheiden.
14.11.20
19:32