Am Wiener Hauptbahnhof wurde eine muslimische Studentin verbal mit islamfeindlichen Beschimpfungen attackiert.
In Wien wurde eine muslimische Studentin aufgrund ihres Kopftuchs von einem unbekannten Mann islamfeindlich beleidigt. Die junge Muslimin war am Mittwoch gegen 9 Uhr früh am Wiener Hauptbahnhof als sie von einem Mann mit den Worten „Scheiß Islamist“ beschimpft wurde. Trotz Hilferufe eilte ihr kein Sicherheitspersonal zur Hilfe.
Den Vorfall hat die junge Muslimin auf der Facebook- Seite der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) veröffentlicht: „Ich schreie 5x lauthals nach einer Security, weit und breit kein Mensch. Wie sollen wir uns in den öffentlichen Verkehrsmittel noch sicher fühlen? Und das Ganze passiert nicht einmal irgendwo versteckt an einem Bahngleis, sondern mitten am Hauptbahnhof vor den großen Bildschirmen“. Zudem stellt sich die junge Studentin die Frage, ob die Präsenz des Sicherheitspersonal nicht aufgestockt werden sollte.
Die Social-Media-Abteilung der ÖBB reagierte auf den Post und entschuldigte sich bei der muslimischen Studentin. „Wir verurteilen Diskriminierung und Rassismus aufs Schärfste, das hat bei den ÖBB und in unserer Gesellschaft keinen Platz. Danke, dass du uns darüber informierst, wir lassen prüfen, warum kein Personal vor Ort war“, erklärte die ÖBB. Man habe viel in zusätzliches Sicherheitspersonal investiert, damit sich jeder in den Zügen und Bahnhöfen sicher fühle.
Gerade am Hauptbahnhof sei normalerweise eine hohe Anzahl an Sicherheitspersonal vor Ort. „Eine lückenlose Präsenz ist dennoch leider nicht möglich“. Zum Schluss folgte ein etwas seltsamer Rat: „Bitte ruf direkt die Exekutive an, wenn du dich in irgendeiner Weise bedroht fühlst“.
Nach dem jüngsten Anschlag in Wien warnte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer Fernsehansprache vor einer Spaltung der Gesellschaft. „Es muss uns stets bewusst sein, dass dies keine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten ist.“ Es sei ein Kampf zwischen den vielen Menschen, die an den Frieden glaubten, und jenen wenigen, die sich den Krieg wünschten. (dpa, iQ)