Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Menschen als das höchste aller Geschöpfe. Der Mensch sei zweifellos das höchste aller Geschöpfe. Darauf werde an vielen Stellen des Korans hingewiesen. In der Sure Tîn hieße es, dass der Mensch gewiss in schönster Gestalt erschufen wurde. Demnach sei der Mensch mit wichtigen Potenzialen und Fähigkeiten ausgestattet, die ihm Verantwortung verliehen. Daher auch der Hinweis an vielen Stellen des Korans, dass der Mensch zum Statthalter Allahs auf Erden gemacht wurde, um das Gute auf der Welt zu verbreiten und das Schlechte zu verhindern.
Allah habe dem Menschen einen freien Willen gegeben. ER zeige dem Menschen jedoch Wege und Möglichkeiten, den rechten Weg zu finden. Allerdings sei der Nafs Hindernis und Prüfung auf diesem Weg. In den letzten Tagen habe man voller Schrecken und tiefer Trauer miterlebt, wozu der Mensch imstande sei, wenn er seinem Nafs folge. Die Schandtaten der Täter in Frankreich und Österreich, habe alle tief bestürzt. Niemand habe das Recht, einem – vor allem einem unschuldigen – Menschen das Leben zu nehmen. Das sei ein Grundsatz des islamischen Glaubens. Deshalb stelle man sich gegen jede Form von Gewalt, Unterdrückung und Terror.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das Bittgebet. Die Bitte um die Gabe und Hilfe Allahs werde in der islamischen Literatur als Bittgebet (Dua) bezeichnet. Dabei soll der Diener seiner Machtlosigkeit gegenüber der Erhabenheit Allahs bewusstwerden. Demzufolge soll der Mensch in Liebe und Ehrerbietung Allah um Hilfe bitten. Somit finde eine Kommunikation zwischen Mensch und Schöpfer statt.
Das Bittgebet sei die Essenz aller Gottesdienste (Ibada). Mithilfe des Bittgebets wende sich der Mensch ohne irgendeinen Vermittler und ohne jegliche Distanz zum erhabenen Allah. Im Koran sage Allah, dass ER den Menschen nahe sei und ihre Bittgebete vernehme. Der Prophet Muhammad (s) habe empfohlen auch für die Familie und für alle anderen Menschen zu beten. In diesem Zusammenhang bete man ebenso für die Opfer des Terrors der letzten Wochen. Man bete für die Welt, dass sie Ort des Wohls und Friedens sein solle, und dass Allah die Menschheit vor jeglichem Bösen bewahre.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Koran. Es gehöre zum islamischen Grundwissen, dass der Koran in 23 Jahren Stück für Stück an den Propheten (s) herabgesandt wurde. Die Aufzeichnung und Aufbewahrung des Koran habe in der folgend beschriebenen Art und Weise stattgefunden: Gabriel brachte die Suren zum Propheten (s), dieser hörte ihm aufmerksam zu. Anschließend wiederholte er in Gegenwart von Gabriel alles so wie er es gerade gelernt hatte, danach verkündete er es den anwesenden Muslimen. Die erhabenen Gefährten lernten den Koran auswendig und ließen von Zeit zu Zeit ihr Wissen durch den Propheten (s) prüfen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.