Moscheeangriffe

Drohbriefe an Moscheegemeinden – Spurensuche läuft

Mehrere Moscheen erhielten in den letzten Tagen Drohbriefe. Kriminaltechniker untersuchen nun die Schreiben nach Spuren.

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Drohbriefe, Göttingen
Symbolbild: Brief, Göttingen © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Wegen mehrerer Drohbriefe an Moscheegemeinden in Mittelfranken untersuchen Kriminaltechniker zurzeit die Schreiben nach Spuren. Das werde auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Donnerstag in Nürnberg. Hinweise auf den oder die Absender gebe es bisher nicht.

Am Dienstag war bekanntgeworden, dass die Moscheegemeinde in Dietenhofen (Kreis Ansbach) in der vergangenen Woche einen Drohbrief mit Beleidigungen erhalten hatte. In diesem werden unter anderem islamfeindliche Drohungen ausgesprochen, etwa durch Vergleiche mit dem Massenmord an der jüdischen Bevölkerung während der NS-Diktatur.

Auch eine Moscheegemeinde in Nürnberg und im nahe gelegenen Lauf an der Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land) hatten nach Angaben der Polizei Schreiben mit ähnlichen Formulierungen erhalten. In allen drei Fällen ermittelt die Kriminalpolizei in Ansbach.

Drohbriefe mit echten Patronen

Die türkische Gemeinde in der Metropolregion Nürnberg sprach von einem Angriff auf alle Türken und Muslime in der Region. Der SPD-Landtagsabgeordnete Arif Taşdelen forderte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einem Brief auf, die Bedrohungslage für Moscheen erneut zu prüfen und diese von der Polizei verstärkt schützen zu lassen.

Bereits im März hatte die Polizei eine Frau festgenommen, die Drohbriefe mit echten Patronen an die türkische Moscheegemeinde in Röthenbach an der Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land) und zwei Lokalpolitiker verschickt haben soll.

Moschee in Berlin beschmiert

In Berlin wurde die Mecidi Aksa Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Demnach beschmierten in der Nacht auf Donnerstag Unbekannte die Außenfassade der Moschee, sowie die Fenster des Teehauses daneben. Der Imam der Gemeinde bemerkte die Schmierereien als er zum Morgengebet zur Moschee ging. Die Berliner Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. (dpa, iQ)