Nachgefragt

Said Rezek: Bloggen gegen Rassismus

Autoren schreiben hunderte Seiten. Doch was passiert, wenn sie ihr Buch auf seine Essenz herunterbrechen müssen? Unsere Serie „Nachgefragt“ liefert Antworten. Heute Said Rezek und sein Buch „Bloggen gegen Rassismus“.

28
11
2020
Bloggen gegen Rassismus
Bloggen gegen Rassismus

IslamiQ: Wem würden Sie Ihr Buch „Bloggen gegen Rassismus“ gerne schenken und warum?

Said Rezek: Das Buch würde ich gerne denen schenken, die von Rassismus betroffen sind und sozialen Netzwerken den Rücken kehren, weil sie die verrohte Sprache im Inter­net belastet. In diesem Buch zeige ich, wie diese Menschen der Hetze durch das Bloggen in sozialen Netzwerken Paroli bieten und posi­tive Akzente setzen können.

IslamiQ: Warum ist die Thematik Ihres Buches im Lichte aktueller Debatten wichtig?

Rezek: Gerade Rassisten geben in sozialen Netzwerken den Ton an. Die AfD ist die mit Abstand stärkste Partei auf Facebook und verbreitet dort Hass und Hetze. Diese rechtsradikale Partei ist die politische Speerspitze einer rechten Gegenöffentlichkeit im Netz, die aus sogenannten alternativen Medien und Bloggern besteht. Sie alle verbindet das Misstrauen – bis hin zur Verachtung – gegenüber etablierten Medien und Parteien, die im deutschsprachigen Internet auf frucht­baren Boden fallen. Im Buch beleuchte ich zentrale Akteure der rechten Gegenöffentlichkeit, ihre Mittel, Inhalte und Ziele. Vor allem geht es mir aber darum, wie sich die Demokraten das Netz zurückerobern können.

IslamiQ: „Beim Lesen guter Bücher wächst die Seele empor.“ Warum trifft dieses Zitat von Voltaire auf Ihr Buch zu?

Rezek: Ob die Seele wächst, weiß ich nicht, aber die Leser werden sich weiterbilden und Fähigkeiten erlernen. In diesem Buch vermittle ich das Handwerk des Bloggens und zeige zusätzlich Wege auf, wie jeder aktiv gegen Rassismus und für eine vielfältige Gesell­schaft bloggen kann. Nach der Lektüre des Buches und mit etwas Übung ist jeder in der Lage, qualitativ hochwertige Blog-Beiträge in sozialen Netzwerken zu schreiben, die viral gehen können.

IslamiQ: Ihr Buch „Bloggen gegen Rassismus“ in drei Worten zusammengefasst?

Rezek: Praxisnah, persönlich, antirassistisch.

IslamiQ: Mit den sozialen Medien ist eine neue Form von Hass entstanden. Viele Menschen können sich einfacher und anonymer islamfeindlich äußern. Wie kann man dem entgegenwirken?

Rezek: Ein Musterrezept gibt es nicht. Je nach Situation und Schwere des Hasskommentars kann man sie melden, moderieren, löschen oder sogar anzeigen. Außerdem reichen die Möglichkeiten von sachlicher bis hin zu sarkastischer Gegenrede. Betroffene können sich auch an Beratungsstellen wie HateAid wenden. Die Organisation berät Opfer von Hasskommentaren rechtlich, psychologisch und unterstützt durch Prozesskostenfinanzierung.

Leserkommentare

Vera Praunheim sagt:
Der innovative Buchschreiber, Speaker & Seminarveranstalter gibt interessante Tipps, wie die Verwendung von hochwertiger sarkastischer Gegenrede und Paroli bieten gegenüber rechtsradikalen Parteien und entsprechenden Internet-Aktivitäten. Blickt er auch manchmal selbstkritisch auf seine eigene Religion mit ihren islamradikalen Gruppierungen und entsprechenden Aktivitäten im Internet und überall auf der Welt? Was sind seine Tipps, wie man auch islamradikalen Äußerungen und Taten entgegenwirken kann? Die Demokraten sollen sich das Netz zurückerobern können - so lese ich hier. Also gegen Rechtsextremismus und gegen Islamextremismus. Nur der Islamextremismus wird von dem Autor leider gerne ausgeblendet. Er schreibt lieber über "Muslimische Gegenöffentlichkeiten im deutschsprachigen Internet. Ein Gewinn für die Demokratie." Gerne lese ich ein neues Buch von ihm mit dem Titel "Bloggen gegen Islamradikalismus. Ein Gewinn für die Demokratie."
28.11.20
15:39
Dilaver Çelik sagt:
Sehr wichtig. Das Buch habe ich auf meine Wunschliste gesetzt. Ich werde es mir inschaallah kaufen und lesen. Danke.
28.11.20
20:34
Ethiker sagt:
Der sogenannte Extremismus im Islam ist in seiner heutigen Ausprägung ein modernes Phänomen. Die Ideologeme und radikalen Formen der Paramilitärischen Einheiten sind angelehnt, nicht wie man propagiert und den Gruppen entnimmt an die Sira, sondern an die Moderne Kriegsführung mit all seinen kapitalistischen Hintergrund. Dafür spricht alleine, das sich in Szene setzten und die Sprache dieser neuen Paramilitärischen Einheiten. Auch die Vermarktung im Internet mit der Attraktion den Krieg als reales Livegame und Abenteur samt den Verstärkern in Form von agilen rachsüchtigen und heldenhaften jungen Männern zu zeigen, ist nicht minder aus der Film- und Gameindustrie angelehnt. Sie leben damit ihren westlichen Traum und verbinden westliche Ideale und Werte mit einem falschen Islamverständnis. Mit dieser neuen Synthese und sind damit integrierter als es jemanden Lieb erscheinen mag. Sie sind damit Kinder der westlichen Zivilisation, ihrer Kriegsführung und Produkten aus dem Kapitalismus. So wundert es auch nicht, dass sie selbst bei der Informationssuche sich nicht an die Gelehrsamkeit wenden und Texte studieren, sondern wie bei der Suche mit einer Suchmaschine schnell Antworten finden wollen, die gerade diese Synthese entspricht. Die Lautsprecher der Synthese sind die falschen neu ad hoc selbsternannten Gelehrten, deren Ansicht in der Islamischen Welt überall abgelehnt werden. Dass der Westen das nicht hinnehmen möchte und aus politschen und historischen Gründen weiter an dem negativen Bild des Islams festhalten will, quasi diesen Gruppen die Deutung des Islambildes überlässt, wird in Zukunft weitere Synthesen Art hervorufen, mit all seinen Folgen.
29.11.20
15:48
grege sagt:
Ich hoffe der gute Mann, wird auch den muslimischen Rassismus thematisieren, wie er von meinem Vorredner wiederkehrend an den Tag gelegt. Wer Homosexuelle als kranke bezeichnet und damit die rassistischen Hetzen von Erdowahns Obergeistlichem unterstützt, müsste ebenso als Zielobjekts dieses gebrandmarkt werden.
29.11.20
19:28
Dilaver Çelik sagt:
Grege, unterlassen Sie Ihre Provokationen.
30.11.20
16:17
grege sagt:
Dilaver, mach kein Palaver und lasse mal deine sowie Ethikers muslimisch-rassistischen Allüren zurück in Erdowahns Kleingarten. Wer die historisch gewachsenen Missstände der eigenen Religion nicht nur verkennt, sondern beharrlich auf selbstbetrügerische Weise anderen Weltanschauungen anlastet, kreiert genau den muslimischen Opfermyhtos, der mit zur Entfaltung des muslimischen Terrorismus führt. Das plötzliche Vergessen früherer Hasskapriolen gegen Homosexualität als Krankheit offenbart entweder eklatante Gedächtnisausfälle oder einen Dauertest am Lügendetektor.......
01.12.20
18:14
Johannes Disch sagt:
@Ethiker (29.11.2020, 15:48) Schon die Einschränkung, von "sogenanntem Extremismus" zu sprechen, ist eine Verharmlosung des Phänomens. Es gibt islamischen Extremiasmus. Das ist eine Tatsache. Punkt. Richtig ist, es handelt sich um ein modernes Phänomen. Nicht richtig ist, dass es etwas mit Kapitalismus zu tun hat. Ökonomische Kategorien greifen hier nicht. Vielmehr handelt es sich um ein kulturelles Phänomen. Es ist ein Weltanschauungskrieg, Gerade Osama Bin Laden machte das immer wieder deutlich, wenn er in seinen Videobotschaften von einem "Kampf zwischen Glauben und Unglauben" sprach. Das ist das typische Vokaular von Sayyid Qutb, dem Godfather des modernen Islamismus, Bin Laden zitierte häufig Qutb. Ziel der islamistischen Extremisten ist die Ablösung ein "Pax Americana" durch erinr "Pax Islamica." Dabei greifen die Extremisten durchaus zu modernen Mitteln, was die Technik und die Art der Kriegsführung bestrifft. Das betrifft aber nur die technische Seite. Islamisten verwenden die Technik der Moderne, lehnen deren Werte allerdings ab und bekämpfen diese vehement. Man nennt diese haltung eine "halbe Moderne." Und auch die Basischriften der islamischen Religion (Koran, Hadithe, Sira) kann man hier nicht außen vorlassen. Islamische Extremisten sind Muslime. Eben leider nur ziemlich Radikale. Sie berufen sich auf die Basisschriften des Islam, gebrauchen diese aber selektiv und suchen sich einfach nur raus, was ihnen in ihren wirren Kram passt. Es ist entscheidend, sich nicht auf die falsche Fährte "Kapitalismus" locken zu lassen. Diesen Fehler machen gerade viele Linke. Es ist ein kulturelles Phänomen und ein weltanschaulicher Konflikt. Nur so ist der islamische Extremismus angemessen zu erfassen.
02.12.20
9:42
Dilaver Çelik sagt:
Grege, gehen Sie zum Psychiater und lassen Sie sich behandeln. Sollten Sie weiterhin mir nachstellen und mich mit Ihrem Psychoterror belästigen, dann wird das für Sie rechtliche Konsequenzen haben und Sie machen Bekanntschaft mit der Staatsanwaltschaft.
02.12.20
21:26
grege sagt:
Dilaver, passen Sie lieber auf, dass Sie der Staatsanwalt nicht wegen Hetze gegen Homosexuelle verknackt. Dem Staatsanwalt wird ebenso nicht entgehen, dass in Order per Mufti Marnier jemand versucht das Recht auf freie Meinungsäußerung auszuhebeln.
03.12.20
20:47
Dilaver Çelik sagt:
Grege, es reicht! Meinungsfreiheit ist nicht grenzenlos. Andere Menschen fertig zu machen und ihnen mit verbaler Gewalt bewusst zu schaden gehören nicht zur freien Meinungsäußerung. Sie und Ihresgleichen haben kein Recht auf Freiheit, sondern gehören in die geschlossene Psychiatrie oder ins Gefängnis, bevor Sie anderen Menschen ernsthafteren Schaden zufügen, weil Sie einfach nur krank im Kopf sind. Sie weisen eindeutig eine narzisstische Persönlichkeitsstörung auf, so dass man Sie erst gar nicht für voll nehmen kann, wobei mir Ihre Mitmenschen Ihretwegen einfach nur Leid tun. Ihre narzisstische Persönlichkeitsstörung entschuldigt jedoch keinesfalls Ihr schädliches Verhalten. Unterlassen Sie es in Zukunft, mich zu belästigen und holen Sie sich professionelle Hilfe, damit Ihnen geholfen werden kann. Sollte das auch in Zukunft nicht unterbleiben, dass Sie mich hier immer wieder belästigen und mir nachstellen, dann werde ich rechtliche Schritte gegen Sie einleiten, die Ihnen wehtun und Sie in Ihre Schranken weisen werden. Denn das Maß haben Sie hier schon längst überschritten.
04.12.20
14:53
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