Als Reaktion auf die jüngsten Anschläge in Frankreich hat Innenminister Gérald Darmanin die Überwachung von mehr als 70 Moscheen angekündigt.
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat eine Kontrolle von 76 Moscheen im Land angekündigt. Dabei seien auch Schließungen möglich, teilte der Ressortchef am Mittwochabend via Twitter mit. Er sprach von einem Vorgehen gegen den „Separatismus“.
Die Regierung plant auch seit längerem ein Gesetz gegen den sogenannten Separatismus, das sich de facto gegen den „radikalen Islamismus“ richtet. Der Gesetzesentwurf soll nach bisherigen Planungen in der kommenden Woche im Kabinett debattiert werden.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Anfang Oktober angekündigt, den „radikalen Islamismus“ dort zu bekämpfen, wo junge Menschen in seine Fänge geraten – in Moscheen, außerhalb der Schule oder im Internet. Hierzu forderte Macron die Etablierung einer Imamausbildung in Frankreich und die Ausarbeitung einer Charta der republikanischen Werte. Die Charta soll darauf hinweisen, dass der Islam in Frankreich eine Religion und keine politische Bewegung ist.
Der französischen Islamrat „Conseil Francais du Culte Musulman“ (CFCM) hat am 18. November einen Entwurf zur geplanten Imamausbildung in Frankreich erarbeitet. Künftig sollen Imame im Lande zertifiziert werden. Ziel sei es unter anderem, Radikalisierungen vorzubeugen. Die meisten aktuellen Imame in Frankreich werden zumindest teilweise im Ausland geschult. Rund 300 Imame würden jedes Jahr von Marokko, Algerien und der Türkei nach Frankreich entsendet. Die meisten aktuellen Imame in Frankreich werden laut der Zeitung zumindest teilweise im Ausland geschult. Rund 300 Imame würden jedes Jahr von Marokko, Algerien und der Türkei nach Frankreich entsendet.
Das Land war in den zurückliegenden Monaten wieder vom Terrorismus getroffen worden, bei Anschlägen starben mehrere Menschen. So wurde ein Lehrer bei Paris von einem Gewalttäter enthauptet.
Nach den jüngsten Anschlägen in Frankreich haben islamfeindliche Angriffe ebenfalls zugenommen. So wurden zwei junge Musliminnen in Paris am Fuße des Eiffelturms mit einem Messer angegriffen und die Omar Moschee im 11. Bezirk von Paris wurde von der Polizei gestürmt . Zum Zeitpunkt der Razzia mit 15 Polizisten befanden sich mehrere Schüler und Lehrer in der Moschee. Nicht zuletzt habe ein Unbekannter versucht die Mevlana Moschee in Châteaudun in Brand zu setzen. Aufgrund der Corona-Maßnahmen war die Moschee seit Donnerstagabend geschlossen. (dpa, iQ)