Das Bundesinnenministerium hat die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) mit einer umfangreichen Studie zur Polizei in Deutschland beauftragt. Eine Rassismus-Studie wird es nicht geben.
Die Deutsche Polizehochschule soll untersuchen, wie der Berufsalltag von Polizisten aussieht und wie häufig sie Gewalt ausgesetzt werden. Eine von Migrantenverbänden und Politikern mehrerer Parteien geforderte unabhängige Studie zu Rassismus, die sich nur mit der Polizei beschäftigt, soll es dagegen nicht geben.
Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, soll herausgefunden, was junge Menschen motiviert, sich für die Laufbahn bei der Polizei zu entscheiden. Die Daten sollen per Fragebogen, in Interviews und durch „teilnehmende Beobachtung“ erhoben werden.
Ziel der Studie ist es, Handlungsempfehlungen für die Motivation und Arbeitszufriedenheit der Polizei zu entwickeln. Außerdem soll dargestellt werden, dass der Grundsatz der Nulltoleranz gegenüber Rassismus von der Polizei gelebt wird. Vorhandene Mängel sollen behoben werden.
„Ich möchte wissen, wie und an welcher Stelle wir unsere Polizistinnen und Polizisten im Alltag noch besser unterstützen können“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Er hatte sich gegen eine Studie gestellt, die Rassismus nur in den Polizeibehörden in den Blick nimmt.
Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche einen auch von seinem Ministerium mit erarbeiteten Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus verabschiedet. Dazu gehören unter anderem eine Stärkung der politischen Bildung, Kampagnen des öffentlichen Dienstes zur Anwerbung von Menschen mit Migrationshintergrund. Außerdem werden Forscher ein Lagebild zu Rechtsextremismus in den Sicherheitsbehörden entwickeln.