Im Kampf gegen den „politischen Islam“ verlangt Österreichs Europaministerin eine europaweite Registrierung von Imamen – nach dem Vorbild Österreichs.
Österreichs Europaministerin Karoline Edtstadler verlangt eine europaweite Registrierung von Imamen. „Ich bin dafür, im Kampf gegen den politischen Islam nach dem Vorbild Österreichs ein europäisches Imame-Verzeichnis zu erstellen. Die meisten Imame ziehen durch viele EU-Länder, da müssen die Sicherheitsbehörden Bescheid wissen, wer gerade in welcher Moschee was predigt“, sagte Edtstadler, die auch Antisemitismus-Beauftragte der Regierung ist, der „Welt am Sonntag“.
Wichtig wäre auch, so Edtstadler weiter, dass „Gelder aus dem neuen EU-Haushalt künftig so streng kontrolliert werden, dass sie nicht an Organisationen und Vereine gehen, die islamistische und antisemitische Positionen vertreten“. Auch ein Verbot der Finanzierung von Moscheen und muslimischen Vereinen aus dem Ausland sei nach dem Vorbild Österreichs in der EU denkbar.
Im Kampf gegen den Terror forderte die ÖVP-Politikerin zudem, „dass die Zusammenarbeit und der Datenaustausch zwischen den Justiz- und Sicherheitsbehörden der Mitgliedstaaten weiter verbessert werden“.
Österreichs konservativ-grüne Regierung hatte im November letzten Jahres umfangreiche Gesetzespläne zum Kampf gegen den „Terrorismus“ vorgestellt. Dazu gehört laut Bundeskanzler Sebastian Kurz ein neuer Straftatbestand „politischer Islam“. Vereine und Moscheen sollten bei Terrorpropaganda leichter geschlossen werden können. Zudem sollte die Registrierung von Imamen in einem Verzeichnis aufgenommen werden.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) äußerte Kritik bezüglich dem Maßnahmenpaket der Regierung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen seien nicht mit der Gefahrenabwehr in Einklang zu bringen. Den vorgeschlagenen Imamregister führe die IGGÖ bereits seit Jahren. „Aber wie hätte das jetzt den Attentäter aufhalten sollen?“, äußerte sich IGGÖ-Präsident Ümit Vural in einer Mitteilung. (KNA, iQ)