FREITAGSPREDIGTEN, 29.01.2021

Mediennutzung, Gerechtigkeit und Gebetsruf

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Mediennutzung. Im gegenwärtigen digitalen Zeitalter üben Massenmedien und soziale Netzwerke einen starken Einfluss auf die Menschen aus. Das zeige sich vor allem an der Entwicklung von Smartphones, die zu einem unverzichtbaren Teil des Lebens geworden seien. Daher sollte man sozialen Medien mit Bedacht nutzen. Leider sei es so, dass besonders Jugendliche viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringen.

Gebote, Verbote sowie Verhaltensweisen seien im digitalen Bereich genauso wichtig wie im realen Leben. Was man im Alltag mit niemanden teilen würde, sollte man auch virtuell nicht verbreiten. Die Identität eines gläubigen Muslims sollte auch in seinen Fotos, Textbeiträgen und Kommentaren zum Vorschein kommen.

Recht und Gerechtigkeit

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Gerechtigkeit. Gerechtigkeit sei die Übertragung von Rechten an ihre Berechtigten. Sie bedeute, allen Geschöpfen gegenüber richtige und ausgewogene Entscheidungen zu treffen, richtig und ausgewogen zu handeln. Allah gebiete Gerechtigkeit stets aufrechtzuerhalten – auch wenn es gegen einem selbst sei.

Gerechtigkeit sei der Maßstab aller Dinge und sollte in allen Bereichen im Leben aufrechterhalten werden. Es sei nicht zu vergessen, dass Allah diejenigen liebe, die zu allen Themen gerecht seien. Ungerechte hingegen liebe Allah keineswegs.

Ezân-ı Muhammedî – Der Gebetsruf

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den islamischen Gebetsruf. Der Gebetsruf vor den fünf Pflichtgebeten wurde vom Propheten Muhammad (s) im ersten Jahr nach der islamischen Zeitrechnung eingeführt. Der Gebetsruf sei für einen muslimischen Mann eine Sünnet-i Müekkede, also eine besonders empfohlene Handlung. Der Gebetsruf werde melodisch und nur in seiner Originalsprache auf arabisch ausgerufen.

Während des Gebetsrufes sollen die Anwesenden dem Gebetsrufer aufmerksam zuhören und ihm leise nachsprechen. Sonstige Aktivitäten sollten während des Gebetsrufes unterbrochen werden. Die Strophen des Gebetsrufes behandeln die Einheit und Erhabenheit Gottes.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Wie viele Politiker und Juristen bei der heutigen Freitagspredigt über Gerechtigkeit anwesend waren und ob die besagte Freitagspredigt überhaupt bei den Politikern und Juristen als primäre Adressaten ankommt, muss wissenschaftlich untersucht werden. Ich habe nämlich den Eindruck dass die primäre Zielgruppe nicht erreicht wird oder die Freitagspredigt von ihr ignoriert wird. Jede Moschee, jede Kirche und jede Synagoge trägt eine gesellschaftliche Verantwortung für die Menschen in ihrem jeweiligen Einzugsbereich. Egal in welchem Land.
29.01.21
16:49