Ein BCC-Bericht verhüllt weitere Verbrechen an den Uiguren. Frauen werden in den Umerziehungslagern systematisch vergewaltigt.
Nach einem BCC-Bericht der britischen Rundfunkgesellschaft werden Frauen der Minderheit der muslimischen Uiguren in den Umerziehungslagern „systematisch vergewaltigt, sexuell missbraucht und gefoltert“. Er stützt sich auf Aussagen mehrerer früherer Insassinnen und eines Aufsehers. Eine Uigurin schilderte, wie sie in einem Lager im Kreis Xinyuan gefoltert und wiederholt von mehreren chinesischen Männern vergewaltigt worden war.
Eine Kasachin aus Xinjiang schilderte laut BBC, wie sie als Insassin uigurische Frauen entkleiden und ihnen Handschellen anlegen musste, bevor sie mit Männern zusammengebracht worden seien. Die Chinesen hätten bezahlt, um sich hübsche Uigurinnen aussuchen zu können. Auch Lehrerinnen, die in Lagern Chinesisch unterrichten mussten, berichteten von Schilderungen von Insassen über Vergewaltigungen.
Nach Schätzungen von Menschenrechtlern sind Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslager gesteckt worden, die Peking als „Fortbildungseinrichtungen“ beschreibt. Schätzungsweise zehn Millionen Uiguren leben in China, die meisten in Xinjiang in Nordwestchina. Das muslimische Turkvolk wird von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt.
Chinas Regierung hat den Bericht über Missbrauch und Vergewaltigungen in Umerziehungslagern in der Nordwestregion Xinjiang als unwahr zurückgewiesen. Außenamtssprecher Wang Wenbin sagte am Mittwoch auf Journalistenfragen in Peking, die Vorwürfe der interviewten Frauen „basieren nicht auf Tatsachen“. „Es sind nur Schauspieler, die falsche Nachrichten verbreiten.“
Mit großer Besorgnis beobachten Experten die Menschenrechtssituation in China. Der Direktor von Human Rights Watch Deutschland, Wenzel Michalski, betonte, dass sich die Situation der Uiguren in China dramatisch verschlechtert habe. Willkürliche Massenverhaftungen, Folter und Misshandlungen von Angehörigen der uigurischen Minderheit in der Region Xingjiang stünden „auf der Tagesordnung“, so Michalski in einer Anhörung.