Gemeinsamer Religionsunterricht von muslimischen und christlichen Kindern fördert laut Pädagogem den gesellschaftlichen Dialog.
Die Universität Graz startet ein Pilotprojekt für ein Religionsunterricht mit dem interreligiösen Konzept. Das Projekt sehe vor, dass christliche und muslimische Schüler und Schülerinnen gemeinsam von einem christlichen – im konkreten Fall katholischen – Religionslehrer und einer islamischen Religionslehrkraft unterrichtet werden.
Gemeinsamer Religionsunterricht von christlichen und muslimischen Kindern fördert nach den Worten des Grazer Pädagogen und Theologen Wolfgang Weirer den gesellschaftlichen Dialog. „Die Idee ist grundsätzlich, dass Kinder nicht nur in der Pause, nicht nur im Pausenhof, nicht nur in der Straßenbahn oder wo auch immer religiöse Pluralität erleben, sondern auch im Kontext des Religionsunterrichts über religiöse Vielfalt ins Gespräch kommen können“, sagte er am Donnerstag dem Kölner Internetportal domradio.de.
Der bisherige Unterricht solle nicht abgeschafft, sondern um interreligiöse Einheiten ergänzt werden.
Bisher seien die Rückmeldungen für das Konzept mehrheitlich positiv. Kritik komme aber „einerseits aus dem politisch eher rechten Lager, andererseits durchaus auch aus innerkirchlichen Kreisen, wo Ängste artikuliert werden, die ich ein Stück weit auch verstehen kann“, so Weirer. In Österreich gibt islamischen Religionsunterricht an den Schulen seit 1982. (KNA, iQ)