Angesichts der extrem niedrigen Temperaturen bieten muslimische Jugendorganisationen in Hamburg und in Hessen Obdachlosen warme Mahlzeiten an.
In Hamburg und in Hessen haben sich am Samstag muslimische Jugendorganisationen versammelt, um Obdachlose und hilfsbedürftigen Menschen warmes Essen zu verteilen. Angesichts der niedrigen Temperaturen möchten die Jugendorganisationen die Not der Obdachlosen in dieser Zeit etwas lindern und verteilten warme Mahlzeiten. Sie möchten es dem Propheten Muhammad (s) gleich tun, „da er in seinen Lebzeiten ebenfalls bedürftigen Menschen Hilfe und Zuneigung schenkte“, sagt Irfan Günenç von dem Islamischen Jungendbund (IJB) aus Hamburg.
Viele Obdachlose haben derzeit nicht nur mit der Winterkälte zu kämpfen, sondern zusätzlich auch noch mit der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen. Irfan Günenç, Vorstandsmitglied des Islamischen Jugendbundes, ist an der Aktion beteiligt: „In dieser schwierigen Zeit wollten wir aktiv werden und die Menschen unterstützen, die es gerade am meisten brauchten.“ Zentral am Hauptbahnhof stellte er sich mit anderen Freiwilligen, mit dem Wissen dort viele Obdachlose erreichen zu können, auf.
Der Vorsitzende des Jugendbundes, Davut Yılkın, erklärte gegenüber IslamiQ, dass die Aktion spontan entstanden sei. „Wir alle haben die Verantwortung für Probleme in der Gesellschaft und für unsere Mitmenschen da zu sein. Deswegen haben wir beschlossen, an diesen kalten Tagen bedürftigen Menschen etwas Gutes zu tun“, so Yılkın.
Auch die Jugendabteilung der Gemeinde Frankfurt Gallus-Meş’ar der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) verteilte obdachlosen Menschen in Frankfurt warme Suppen und Decken. Vor allem seien die eisigen Temperaturen gerade für Wohnungslose außerordentlich gefährlich, so der Vorstandsvorsitzender der Jugendorganisation Onurhan Kızmaz. „Unser Motto lautet: Bedürftigen helfen, egal welcher Religion oder Kultur sie angehören. Wir haben ein warmes Zuhause, doch diese Menschen müssen die Nacht in der eisigen Kälte verbringen“, sagt Kızmaz gegenüber IslamiQ.
Gerade wegen der Pandemie hätte man Probleme bei der Beschaffung von Decken gehabt, dennoch wurden sie von einigen Geschäfte kurzfristig mit vielen Decken beliefert. Anschließend habe sich die Jugendorganisation in Gruppen aufgeteilt und die Hilfsgüter an verschiedenen Orten in Frankfurt am Dienstag und am Samstag verteilt. „Die Reaktion war sehr positiv, sowohl unter den Obdachlosen, als auch unter den Helfern. Wir hoffen damit, ein gutes Vorbild auch für andere Organisationen zu sein“, so Kızmaz abschließend.