In einem Artikel der „Bild“ beklagt RKI-Chef Lothar Wieler, dass 90 Prozent der Covid-Intensivpatienten einen Migrationshintergrund haben. Für das RKI wurden diese Aussagen aus dem Kontext gerissen.
In einem Artikel der Bild gestern hieß es, in den letzten drei Monaten seien knapp die Hälfte der Corona-Intensivpatienten sowie 90% der Intubierten Menschen mit Migrationshintergrund. Weiter hieß es in der Nachricht, dass Ärzte und die Regierung nicht in der Lage seien, die Einwanderer über die Epidemie ausreichend zu informieren.
Zudem habe eine Krankenhausleitung angeblich beschlossen, „solche Patienten als ‚Patienten mit Kommunikationsstörungen‘ zu definieren und „es scheine, dass sie sie nicht erreichen könnten.“ Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, weist diese Behauptungen zurück.
Das Institut teilte mit, dass die Nachricht der Bild-Zeitung nicht die Wahrheit reflektiere. Laut einem Sprecher seien diese Zahlen nur relevant für die drei Intensivstationen in den drei Großstädten und umfassten nicht die Zahlen deutschlandweit. Hierzu gebe es keine eindeutigen Daten.
Es gab auch Kritik aus der Politik. Anstatt religiöse und parallele Strukturen als Faktoren für die Intensität auf Intensivstationen zu definieren, solle man sich damit beschäftigen, wie man den Zusammenhang zwischen dem sozialem Status und dem starken Corona-Zuwachs verhindern kann, hier es seitens Grünen-Parteivorsitzenden Göring-Eckhard. SPD-Politiker Karamba Diaby zeigte eine ähnliche Haltung. Nach Linken-Abgeortnete Niema Movassat sei es abscheulich, eine rassistische Kampagne daraus zu gestalten.