Binnen vier Wochen wurde eine Moschee in Frankfurt mehrmals islamfeindlich angegriffen. Die Polizei startet nun einen Zeugenaufruf.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (3. März) wurde die Frankfurter Höchst Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) Ziel eines islamfeindlichen Angriffs. Unbekannte schmierten mehrere 30cm große Hakenkreuze an eine Tür, welche zu einem Innenhof bzw. einer dort befindlichen Moschee führt. Laut Pressemitteilung der Polizei sei das Vorhandensein der Moschee durch ein Schild auf der beschmierten Tür für jedermann ersichtlich.
Ähnliche Schmierereien wurden bereits am 17. Februar an dieselbe Moschee angebracht. Zudem verschaffte sich Ende Januar ein Unbekannter illegal Zutritt zur Moschee und versuchte, den großen Gebetsteppich der Moschee in Brand zu setzen. Der Täter konnte fliehen. Der Vorstandsvorsitzender Şenol Toker verurteilte den Angriff und hofft, dass der Täter identifiziert und der Vorfall aufgeklärt wird.
Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet die Polizei die Einwohner um Mithilfe und startet einen öffentlichen Zeugenaufruf. Ermittelt nun wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie der Sachbeschädigung.
In Deutschland hat es 2020 nach Angaben der Bundesregierung statistisch gesehen jeden dritten Tag einen Angriff auf eine Moschee gegeben. Mehr als 120 Moscheeangriffe konnten verzeichnet werden. Insgesamt wurden 901 Übergriffe auf Muslime erfasst. Zu den erfassten Straftaten zählen etwa Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Netz (sogenannte Hasskommentare), Drohbriefe und Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder erkennbar muslimische Männer auf der Straße. 2019 lag die Zahl der Angriffe auf Muslime bei 871, davon waren 184 Angriffe auf Moscheen.