US-Präsident Joe Biden will den Anwalt Abid Riaz Qureshi aus Washington D.C. zum ersten muslimischen Bundesrichter machen.
US-Präsident Joe Biden will den Anwalt Abid Riaz Qureshi aus Washington D.C. zum ersten muslimischen Bundesrichter machen. Qureshi soll demnach Richter am Bezirksgericht des District of Columbia werden, berichtet der „Religion News Service“. Der Anwalt pakistanischer Abstammung ist derzeit Partner der internationalen Kanzlei Latham & Watkins. Zu seinen Spezialgebieten zählen Betrugsdelikte im Gesundheitswesen und Wertpapierhandel.
Qureshi, der an der Harvard Law School promovierte, hat zudem zahlreiche Organisationen beraten, die für die Rechte von Einwanderern eintreten. Der frühere US-Präsident Barack Obama (2009-2017) hatte Qureshi schon einmal als Bundesrichter nominiert, jedoch vor Ende seiner Amtszeit nicht bestätigt bekommen. Die Ernennung wäre ein historischer Schritt für die muslimische Gemeinschaft im US-Rechtssystem. Qureshi muss noch vom Senat bestätigt werden.
Seit den Terroranschlägen in New York und Washington 2001 hat das Misstrauen gegen Muslime stark zugenommen. Der UN-Berichterstatter zu Religionsfreiheit, Ahmed Shaheed, sprach am Donnerstag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf von epidemischen Ausmaßen der Islamfeindlichkeit, wie das UN-Menschenrechtsbüro berichtete.
„Islamfeindlichkeit baut eingebildete Gedankengebäude über Muslime auf, die dann für staatliche Diskriminierung, Feindseligkeit und Gewalt gegen Muslime genutzt werden“, sagte Shaheed, Vize-Direktor des Menschenrechtszentrums der Universität von Essex in Großbritannien.
Muslime spürten in diesem Klima der Angst und des Misstrauens, dass ihnen kollektiv die Verantwortung für Taten einer kleinen Minderheit aufgebürdet würden. Muslime würden oft wegen ihres Namens oder ihrer Kleidung benachteiligt. Klischees würden oft von Medien, mächtigen Politikern, Influencern und in akademischen Beiträgen verstärkt. (KNA/iQ)