Corona-Impfstoff

Forscher Türeci und Şahin erhalten Bundesverdienstkreuz

BioNTech Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci wurden mit der höchsten Ehrung Deutschlands, dem Bundesverdienstkreuz, ausgezeichnet.

19
03
2021
Bundesverdienstkreuz
Bundesverdienstkreuz für Impfstoff-Forscher Uğur Şahin und Özlem Türeci @ Facebook, bearbeitet by iQ.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am  19. März die Wissenschaftler und Unternehmer Özlem Türeci und Uğur Şahin  im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Schloss Bellevue für ihre herausragende Leistung bei der Entwicklung des ersten Covid-19-Impfstoffs, der in der EU zugelassen wurde, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Dabei verlieh ihnen Steinmeier das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – eine hohe Stufe des Bundesverdienstkreuzes.

Als sich Özlem Türeci und ihr Mann Ugur Şahin vor gut einem Jahr auf die Suche nach einem Corona-Impfstoff machten, waren sie nur in Fachkreisen als engagierte Forscher und Mediziner bekannt. Inzwischen gehören sie zu den wohl bekanntesten Ehepaaren in Deutschland. Das von ihnen mitgegründete Mainzer Unternehmen Biontech hat zusammen mit seinem US-Partner Pfizer jenen Corona-Impfstoff entwickelt, der als erster in der Europäischen Union zugelassen wurde. Der 55 Jahre alte Şahin leitet bis heute das Unternehmen als Vorstandschef, die 1967 geborene Türeci ist medizinische Geschäftsführerin.

Beide sind Kinder türkischer Einwanderer. Şahin zog im Alter von vier Jahren mit seiner Familie nach Köln, wo sein Vater bei Ford arbeitete. Türeci wuchs im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg auf, ihr Vater arbeitete als Arzt in einem Krankenhaus. Die beiden lernten sich während ihrer medizinischen Ausbildung an der Uniklinik im saarländischen Homburg kennen.

Impfstoffentwicklung: Projekt „Lichtgeschwindigkeit“

Bei seiner Rede sprach Steinmeier über die „bahnbrechende Entdeckung“ der beiden Forscher. Die Entdeckung „rettet Menschenleben, sie rettet Existenzen, sie sichert unser gesellschaftliches, wirtschaftliches und kulturelles Überleben“, sagte Steinmeier. „Mit jedem geimpften Menschen können wir einen kleinen Schritt zurück in Richtung Alltag gehen, einen Schritt hin zu dem Leben, das wir vermissen, und zu den Menschen, die wir lieben.“

Der Impfstoff, den die Forscher entwickelt habe, sei ein Dienst an der Menschheit. Noch bevor das Corona-Virus Europa erreichte, hätten Şahin und Türeci das Projekt „Lichtgeschwindigkeit“ ins Leben gerufen, um einen Impfstoff zu entwickeln. „Ich bin mir sicher: Eine ähnlich existenzielle wissenschaftliche Großtat ist in diesem Schloss hier selten ausgezeichnet worden“, so Steinmeier abschließend. (dpa, iQ)

Leserkommentare

grege sagt:
Erdowahn sucht ja bekanntlich die Nähe zu namhaften, hierzulande lebenden Landsleute, wie die Beispiele Özil oder Gündogan verdeutlichen. Gegenüber den Eigentümern von Biontech verhält er sich erstaunlich auffällig distanziert. Offenbar fehlt hier die ideologische Nähe, so dass er den Erfolg dieses Ehepaares nicht propagandistisch nicht auskosten kann.
19.03.21
17:20
ABM sagt:
Großartig und sehr großen Respekt!
19.03.21
23:02