Diskriminierung vor und hinter der Kamera. Das zeigen die Ergebnisse der vom Bündnis Vielfalt im Film initiierten Umfrage bei der über 6.000 Filmschaffende teilgenommen haben.
Mit einer Teilnahme von über 6.000 Filmschaffenden in ihren 440 Berufen bei einer Umfrage der Initiative „Vielfalt im Film“ wird Diskriminierung und Rassismus in der deutschen Filmbranche offenbart. Damit liegen nun erstmals umfassende Daten zu ihren Erfahrungen bzgl. Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera vor. Der Studie zufolge haben sich mehr als 3.000 zur Diskriminierung am Arbeitsplatz geäußert. Die hälfte davon gab an, in den vergangenen zwei Jahren Diskriminierungserfahrungen gemacht zu haben, 5 Prozent sogar „oft“ bis „fast immer“. 81 Prozent der befragten heterosexuellen Frauen wurden danach sexuell belästigt, 73 Prozent sogar mehrfach.
Die erste umfassende Erhebung zum Thema Diversität und Diskriminierungserfahrungen in Film und Fernsehen hat die Organisation Citizens for Europe 2021 veröffentlicht. Die Ergebnisse von Vielfalt im Film deuten darauf hin, dass Diskriminierung die deutsche Filmbranche durchzieht und die Teilhabe von Filmschaffenden mit unterschiedlichen Vielfaltsbezügen einschränkt. Die Umfrage lief von Mitte Juli bis Ende Oktober 2020. Diskriminierung in der Branche sei ein strukturelles Problem, sagte Deniz Yıldırım, wissenschaftliche Leiterin in der Organisation Citizens for Europe (CFE), die die Studie erstellte.
Mehr als drei Viertel der Befragten stimmten der Aussage zu, dass bestimmte Gruppen in Filmen klischeehaft dargestellt werden. Das gelte insbesondere für Menschen aus arabischen und asiatischen Ländern, Muslimen, Sinti und Rom, Schwarze Menschen und Menschen mit niedrigem sozialen Status. Die Befragten sagten etwa, dass Menschen mit Einwanderungsgeschichte selten als Hauptfigur gecastet werden. Häufig bekämen sie Rollen als Freund*in oder Assistent*in der Hauptfigur.
Diskriminierung zeigt sich auch in der Bezahlung und in den Rahmenbedingungen der Arbeit: Die Befragten nicht-weißen Personen sind seltener fest angestellt und verdienen insgesamt weniger als weiße Filmschaffende.