Vereinigtes Königreich

Nach Karikaturen-Streit: Schulleiter entschuldigt sich bei Muslimen

Nachdem an einer englischen Schule Zeichnungen des Propheten Muhammad gezeigt wurden, fanden Proteste statt. Die Schulleitung entschuldigte sich für die unangemessenen Inhalte.

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03
2021
Lehrkräfte, Islamunterricht Rassismus Islamunterricht, Schulen
Symbolbild: Schulen, Lehrkräfte, Klassenzimmer, Schule, Unterricht © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

Nachdem an einer englischen Schule Zeichnungen des Propheten Muhammad gezeigt wurden, fanden Proteste statt. Dieser hatte zu Beginn der Woche im Religionsunterricht Zeichnungen des Propheten Muhammad gezeigt, Berichten zufolge sollen es Karikaturen aus dem französischen Satiremagazin „Charlie Hebdo“ gewesen sein. Nach Ansicht der Protestierenden ist das ein Angriff auf den Islam, der Muhammad-Abbildungen ablehnt. Etliche Schülerinnen und Schüler der Batley Grammar School in Yorkshire stammen aus Familien muslimischen Glaubens. Eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle wurde eingeleitet.

„Das ist absolut inakzeptabel“

Eltern, die von den Schülern informiert wurden, organisierten einen Protest vor der Schule. Sie forderten den Lehrer auf, zurückzutreten. Imam Muhammad Amin Pandor, einer der Demonstranten, sagte: „Wir waren entsetzt über das, was in der Schule passiert ist. Das ist absolut inakzeptabel. “ sagte. Pandor behauptete, dass alle verwendeten Inhalte entfernt und der Lehrer suspendiert wurde: „Wir fordern eine Ermittlung. Wir werden mit der Schule zusammenarbeiten, um zu verhindern, dass so etwas in Zukunft nicht nochmal passiert.“

Die „unangemessenen Inhalte“ wurden entfernt

Der Schulleiter Gary Kibble entschuldigte sich in einer E-Mail an die Eltern für die „unangemessenen Inhalte“, die im Unterricht verwendet wurden. „Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass die im Unterricht verwendeten Inhalte völlig unangemessen waren und die Mitglieder unserer Schulgemeinschaft verletzen konnten“, sagte er. Kibble kündigte an, dass die fragwürdigen Karikaturen aus den verwendeten Quellen entfernt wurden und dass sie den Lehrplan des Religionsunterrichts prüfen würden, um andere unangemessene Inhalte zu vermeiden. (iQ)

Leserkommentare

Tarik sagt:
Ergänzung: Der letzte Absatz bezog sich auf Deutschland, nciht Großbritannien.
01.04.21
23:31
grege sagt:
Mit dem Beispiel von Bosniern haben die Islamprotagonisten ein kunstvolles Eigentor geschossen. Deutschland und Österreich haben nach dem Bosnienkrieg mehr Kriegsflüchtlinge aufgenommen, als alle übrigen Länder gemeinsam. Nach dem Kosovokrieg passierte ähnliches. Die geringe Aufnahmequote der muslimischen Länder für ihre „Glaubensbrüder“ während dieser Kriege stellt wieder einmal ein vernichtendes Armutszeugnis dar, das alleine schon unsere Islamprotagonisten mit ihren ausschließlichen Diskriminierungsvorwürfen bis auf die Knochen blamiert. Ebenso haben die Islamprotagonisten verschwiegen, dass die sonst so als islamfeindlich gescholtenen USA im wesentlichen solche hier in Deutschland lebenden Bosnier aufnehmen, deren Bleiberecht nicht mehr gegeben ist und daher die Abschiebung droht. Letztlich leben gerade in Deutschland und Österreich trotz geringerer Gesamtbevölkerungszahl deutlich mehr Bosnier als in den USA. Nach wie vor gelten Deutschland, Österreich, Schweden und die USA als das bevorzugte Auswanderungsziel von Bosniern, was bestätigt, dass Bosnier sich hier in diesem Land trotz mancher Fremdenfeindlichkeit, die auch unter Muslimen vorhanden ist, wohl fühlen. Natürlich sollte nicht über den Zuwachs von Rechtsradikalismus, übrigens auch unter Türkischstämmigen Bewohnen, nicht hinweggetäuscht werden. Soso, dass religiös motivierter Terror und Extremismus unter Muslimen im Europa ein Alleinstellungsmerkmal sei, wäre eine Unterstellung. Dann bin ich auf eine Auflistung von Terroranschlägen gespannt, die fanatische Hindus sowie polnische Christenfanatiker in den letzten Jahren hier in Europa begangen haben. Ebenso bitte ich um eine Darlegung von Vorfällen, in denen deutsche, britische oder französische Lehrer wegen bestimmter Unterrichtsinhalte bedroht oder gar enthauptet worden sind. In Sachen Eigentore steht es mittlerweile 0:2 gegen die Islamprotagonisten. Neben dem Erwerb von Sprache und Beruf müssen Einwanderer als Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration der Lebenskultur der aufnehmenden Bevölkerung aufgeschlossen gegenüberstehen. Wer diese innerlich ablehnt und sich daher von den Kuffars abgegrenzt, sollte im Interesse seiner eigenen Glaubwürdigkeit dem Gastland den Rücken kehren und seine Zelte irgendwo in einem islamische Land aufschlagen. Nicht umsonst ist mir die Losung präsent, dass Integration eine Einbahnstraße darstellt, allerdings mit dem Gegenverkehr von Fahrradfahrern und Fußgängern. Wenn natürlich Islamverbände wie die janusköpfigen Ditib und IGMG analog zu den Islamprotagonisten gegen die hiesige Lebenskultur hetzen oder ausländische Regierende ihre Landsleute proaktiv vor der Integration in die ungläubige Mehrheitsgesellschaft warnen, wird der Ausgrenzung perfekter Vorschub geleistet. Gerade in Moscheen dieser Verbände hat es in den letzten Jahren immer wieder Hetzkampagnen gegen Nichtmuslime gegeben, die sämtliche Integrationsbemühungen zunichte machen. Constantin Schreiben hat die Eisbergspitze solcher Vorfälle bestens dokumentiert. Besondern in Erinnerung bleibt die Hetzpredigt eines türkischen Iman in der Berliner Mevlana Moschee, der Deutsche als stinkende Ungläubige bezeichnet hat. Auch wenn Diskriminierungsvorwürfe gegen das rechtspopulistische Milieu fallweise berechtigt sind, sind diese seitens von Islamverbänden und –protagonisten mit Vorsicht zu genießen. Nicht selten werden diese gezielt von Islamverbänden instrumentalisiert, um die eigene Klientel von Integration abzuhalten und so den eigenen Einfluss zu wahren. Gerade in den gefühlt stündlich aufgetischten Kopftuchdebatten erweisen sich derartige Vorwürfe als gegenstandslos, handelt es sich doch nicht um Diskriminierung, wie der Europäische Gerichtshof bereits zu Recht entschieden hat. Auch Nichtmuslime müssen sich am Arbeitsplatz je nach Unternahmen an Bekleidungsregeln halten. Ebenso werden Kritik und Widerspruch gegen Muslime von Islamprotagonisten und Islamverbänden zu Diskreditierungszwecken häufig als islamfeindlich propagiert, was insbesondere der Umgang mit dem Thema Extremismus und Terrorismus durch Hr. Mazyek oder Sameer Murtazza offenbart. Einer kritischen Selbstreflexion kann man hier natürlich mit solchen Scheinargumenten wunderbar aus dem Weg gehen.
03.04.21
11:59
Tarik sagt:
Zu dem 1. Teil von greges Kommentar: Dass Bosnier und Kosovaren während des Krieges vor allem in Österreich und Deutschland Schutz suchten, hat vor allem damit zu tun, dass diese beiden Länder seit den 1960er Jahren für viele Jugoslawien als Gastarbeiterländer dienten. Und viele in Deutschland/Österreich lebende Bosnier sorgten dafür, dass sie ihre Verwandtschaft in Sicherheit ist und zu ihnen kommt. Das Gros der Flüchtlinge wählte den sichersten Weg – über Kroatien, denn man floh ja VOR serbischen Militärs. Aufgrund der hohen Zahl an schon in Mitteleuropa lebenden Gastarbeitern sowie der geografischen Lage war die Route Nord-Nordwest naheliegender als ost/südost. Ein Teil der Flüchtlinge – diejenigen, die über Geld verfügten, konnten serbische Schleuser bezahlen, die sie über die serbisch-ungarische Grenze brachten. Im Großen und Ganzen aber landete man in Zagreb und vor dort aus ging es weiter nach Österreich/Schweiz/Deutschland. Die Mehrheit der Geflüchteten hatte nicht vor in Deutschland zu bleiben. Denn dankenswerterweise nahm Deutschland zwar 250.000 Menschen auf. Aber 6-7 Jahre land lebten andererseits diese Menschen, denen die Duldung alle 6 Monate, später nur 3 Monate verlängert wurde, ohne Arbeitserlaubnis. Es war die fehlende Zukunftsperspektive, die überhaupt so eine hohe Zahl an Bosniern dazu brachte, in die USA auszuwandern. Denn man wollte ja eigentlich zurückkehren, konnte es aber aufgrund der Sicherheitslage sowie zahlreicher nicht prozessuierter Verbrechen sowie Drohungen nicht. Mein Beispiel – das auch von jeder x-beliebigen in den USA lebenden Gemeinde hätte handeln können – zeigte folgendes auf: Dass die Vereinigten Staaten von Amerika weder eine politische und noch weniger eine rechtliche „anti-islamische Firewall“ wie in der EU haben. Nicht nur, dass es keine Minarettverbote aus „Angst vor Überfremdung“ gibt, es ist völlig egal, wie diese gestaltet werden. Falls ihnen das Beispiel zu profan ist, können Sie sich auch gerne das ganze auf einem intellektuell höheren Niveau von einer an der Universität von Chicago lehrenden Rechtsprofessorin gerne durchlesen – die sämtliche von mir diesbezüglich aufgeführten Unterschiede zwischen den USA und der EU detailliert bestätigt. „Martha Nussbaum – Die neue religiöse Intoleranz“
04.04.21
19:28
grege sagt:
Der Vollständigkeit und Richtigkeit halber muss erwähnt werden, dass das Gros der vornehmlich aus Gujarat und Punjab eingewanderten Sikhs und Hindus in ihren Herkunftsprovinzen als Kleinbauern ihren Lebensunterhalt verdienen mussten und daher nach Ihrer Ankunft in UK als Lohnarbeiter in der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe zunächst einfache Brötchen backen mussten wie muslime. Erst anschließend, Anfang der 60er Jahre, hat der britische Gesundheitsminister für das NHS medizinisches Facherpersonal vom indischen Subkontinent rekrutiert, allerdings nicht nur Nichtmuslime, sondern auch Muslime gleichermaßen. Die Ausgangsvoraussetzungen für Angehörige beider Religion sind daher durchaus als vergleichgar anzusehen. In einer präzisierten auf Gujarat bezogenen Studie konnte sogar detailliert nachgewiesen werden, dass aus dieser Provinz stammende Hindus und Sikhs sich strukturell (Arbeitslosen- und Beschäftigungsquote) besser in UK integriert haben als Muslime aus demselben Landesteil. Islamverbände, allen voran deren intellektuelle Speerspitze Sammer Murtazza, führen die Empfänglichkeit muslimischer Migranten für Terrorismus und Extremismus auf sozioökonomische Faktoren wie Desintergration, niedrigen Bildungsstandard und höhere Arbeitslosigkeit zurück. Allerdings wird unterschlagen, dass andere Einwanderungsgruppen, insbesondere z.B. Rumänen und Bulgaren, trotz ähnlicher Widrigkeiten sich nicht christlichen Extremisten anschließen, die Terroranschläge verüben oder Lehrer wegen missliebiger Karrikaturen bedrohen und enthaupten. Ebenso zeigt die soziale Herkunft von diversen Terrorattentätern in England, dass diese mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung sowie einem ausbildungsadäquaten Beruf in der Gesellschaft zumindest strukturell solide integriert waren. Auch die Drohungen muslimischer Demonstranten richteten sich an einen Lehrer einer Grammar School, die als höhere Bildungsanstalt ähnlich wie deutsche Gymnasien Schüler auf eine akadmemische Ausbildung vorbereiten. Die dortigen Schüler sind daher wohl kaum der Perspektivlosigkeit ausgesetzt, so dass die unter Islamverbänden und Islamprotagonisten verbreitete Mär von sozioökonomischen Faktoren als Ursache nicht in der gewünschten Universalität greift. Insgesamt kann festgehalten werden, dass Extremismus und Terrorismus weniger Verzweiflungstaten als vielmehr ideologisch motivierte Verbrechen sind und daher sehr wohl auch einen religiösen Bezug haben. Damit solche Ideologien heranreifen, müssen in den Communities entsprechende Netzwerke und Infrastrukturen bestehen, über die andere Weltanschauungen nicht verfügen. Die hiesigen Islamverbände (ZMD, IGMG, Ditib oder Islamrat) mit den im Hintergrund agierenden Herkunfsländern wie die Türkei stellen sich diesen Infrastrukturen nicht entgegen sondern, im Gegensteil unterstützen diese, wie die Verbandelungen mit extremistischen Gruppierungen oder der Auftritt von Hasspredigern in eigenen Moscheen einmal mehr bestätigen.
05.04.21
18:01
Johannes Disch sagt:
Martha Nussbaum vergleicht Äpfel (Burka) mit Birnen (Mundschutz, Helme).
05.04.21
21:42
Johannes Disch sagt:
Auch Martha Nussbaums Länder vergleich hinkt. Die Schweiz, Deutschland, Frankreich, etc. haben eine völlig andere Migrationsgeschichte als die USA und zudem eine völlig andere Praxis. Die USA steuern die Einwanderung. 2016 haben die USA nur ca. 30 000 Flüchtlinge aufgenommen. Deutschland hingegen über eine Million. Es ist für ein Land von 320 Millionen Einwohnern einfacher, 30 000 Flüchtlinge zu integrieren als für ein Land von 84 Millionen 1 Million Flüchtlinge zu integrieren. Auch Frankreich hat eine völlig andere geographische und politische Lage als die USA. Die Sozialstruktur der Einwanderer, auch der muslimischen, ist in den USA eine vlölig andere als in Frankreich oder Deutschland. Pointiert formuliert: In den USA siegt Istanbul über Anatolien. In Deutschland hingegen siegt Anatolien über Istanbul. Auch die Begrenzung der Minarette-- wie es die Schweiz per Volksentscheid beschlossen hat-- ist ein symbolischer Akt, der durchaus Sinn macht. Die Minarette sind nicht einfach nur Minarette, sondern symbolisieren einen Machtanspruch. Den zu begrenzen ist richtig und notwendig. Auch der Name von Moscheen ist nicht zufällig gewählt. Wenn man einer Moschee den MNamen eines Eroberers gibt ("Fatih-Moschee"), dann ist auch das nicht zufällig. Nussbaum spricht von einer "islamischen Verschärfung." Das ist sehr euphemistisch formuliert angesichts eines seit ca. 30 Jahren andauernden islamistischen Terrorismus. Man solle doch bitte zwischen rationaler und irrationaler Angst unterscheiden, so die Philosophin Nussbaum. Als wenn das in der Praxis immer so einfach wäre.
05.04.21
22:08
Johannes Disch sagt:
@grege So ist es. Vergleichende Untersuchungen-- wie sie u.a. der niederländische Soziologe Ruud Koopmans durchgeführt hat-- zeigen, dass es nicht sozio-ökonomische Faktoren sind, die die unterschiedliche Integrationsleistung von Muslimen und Nicht-Muslimen bedingen. Andere Gruppierungen sind auch Benachteiligungen ausgesetzt. Aber sie beißen sich durch. Sie verharren nicht in der Opferrolle. Allerdings haben diese Gruppen auch nicht eine solche Verbandsinfrastruktur wie Muslime, die Sie geschildert haben. Diese Verbände trällern permanent das Klagelied der Diskriminierung. Und Teile der deutschen Gesellschaft fallen auch noch darauf rein. Jüngst gab es mal wieder einen "Integrationsgipfel." Keine Ahnung, der wievielte es war. Diese "Integrationsgipfel" sind nicht zu verwechseln mit der "Islamkonferenz." Das ist nochmal eine gesonderte Veranstaltung, die es inzwischen seit bereits 15 Jahren gibt. Abdel-Samad sagt zu recht, diese Veranstaltung wäre eigentlich ein Fall für den Bundesrechnungshof wegen Verschwendung von Steuergeldern. Man braucht keine zig Islam-und Integrationsgipfel", um Menschen zu integrieren. Integration ist in erster Linie eine Bringschuld. Und wer will, dem gelingt das auch. Und wem es nicht gelingt, der ist keineswegs gezwungen, sich deshalb zu radikalisieren..
07.04.21
17:11
gregek sagt:
Ca. 500.000 bis 600.000 Bosnier sind damals nach Deutschland geflüchtet, von denen der größte Teil nach Kriegsende wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Nur ein kleiner Anteil, max. 50.000, ist von Deutschland direkt in die USA ausgewandert. Schon allein diese Größenordnungsunterschiede verbieten aus statistischen Gründen einen Vergleich zwischen europäischer und amerikanischer Ausländer- bzw. Minderheitenpolitik am Beispiel migrierter Bosnier. Dass Kriegsflüchtlinge nach Kriegsende ihren Status verlieren und wieder das Aufnahmeland verlassen müssen, stellt eine pure Selbstverständlichkeit dar. Schließlich werden diese Menschen auch für den Wiederaufbau ihrer Heimat benötigt. Wenn der einzelne Flüchtling in einem wirtschaftlich prosperierenden Land Zuflucht sucht, ist dieses Motiv aus persönlicher Sicht ebenso nachvollziehbar. Die Assoziation dieser Thematik mit Islamfeindlichkeit und Diskriminierung von Muslimen ist dagegen wieder einmal völlig abstrus. Darüber hinaus muss betont werden, dass rückwillige Flüchtlinge von Deutschland entsprechende Prämien für einen wirtschaftlichen Neustart erhalten haben. Seit ca. 5 Jahren gelten für Bosnier vereinfachte Visaregelungen nach Deutschland, die insbesondere von solide ausgebildeten Personen auch rege genutzt werden. Hier stellt sich die Frage, warum auswanderungswillige Bosnier ausgerechnet westlich geprägte Länder, wie USA, Schweden, Deutschland oder Österreich anvisieren und kaum muslimische Länder? Die Antwort ist ziemlich einfach: Trotz Islamisierungsbemühungen seitens Türkei, Iran und arabischer Staaten konnte sich ein tradtionell moderater und säkularer Islam unter Bosniern behaupten. Gerade auswanderungswillige Bosnier fühlen sich der westlichen Lebenskultur mit der rechtlich und kulturell verbrieften Religionsfreiheit enger verbunden als einem erzkonservativ ausgelebten Islam in Nordafrika sowie dem Orient. Ungeachtet der Tatsache, dass Minarettverbote nur in der Schweiz existieren, sind den größtenteils säkular gesinnten Bosniern vereinzelte Hindernisse beim Bau mancher Moscheen in Europa daher herzlich egal. Kurzum: Natürlich weisen Ausländer- und Minderheitenpolitik europäischer Staaten Fehler, Mängel und Versämnisse auf. Aber eine Verknüpfung zwischen Radikalisierung muslimischer Jugendlicher sowie Islamfeindlichkeit unter der Mehrheitsbevölkerung ausgerechnet anhand bosnischer Einwanderer festzumachen, gleich einem intellektuellen Blindgänger.
09.04.21
8:12
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