Nach einer Sachbeschädigung auf eine Moschee in Hildesheim hat die Polizei den Täter ermittelt. Nach der Vernehmung wurde er wieder entlassen.
Nach einem Steinwurf auf ein Fenster der DITIB-Moschee in Hildesheim hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 22 Jahre alte Hildesheimer soll am Samstag eine Scheibe zertrümmert haben. Es gebe bisher keine Hinweise auf ein rechtsradikales Motiv, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mit.
Zum Motiv des Mannes machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Der Tatverdächtige sei in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Moschee ausfindig gemacht worden. Nach der Vernehmung sei er entlassen worden. Verletzt wurde bei dem Steinwurf niemand.
Der Vorsitzende der Selimiye Moschee, Osman Demirtaş, bedauere die zunehmenden Angriffe gegenüber Moscheen sehr. Man hätte als Gemeinde in Hildesheim sehr gute Beziehung zu Nachbarn, sowie einen von Respekt beherrschten Umgang zueinander, erklärt Demirtaş in einer Mitteilung.
Im vergangenen Jahr hat es Bundesweit mindestens 901 islamfeindliche Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen wie Moscheen in Deutschland gegeben – und das trotz der Corona-Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Im Jahr 2019 waren es 884 Übergriffe. Die endgültigen Zahlen für 2020 dürften laut Experten noch höher liegen, weil erfahrungsgemäß noch etliche Nachmeldungen dazukämen und ein Großteil der Übergriffe von Betroffenen aus Scham oder Scheu vor den Behörden gar nicht erst zur Anzeige brachten. (dpa, iQ)