„Diese Erfahrung verbindet Christen und Muslime in unserem Land“
Weder die Festtage noch die „Zeiten des Alltags“ verliefen in der bekannten Art und Weise. „Diese Erfahrung verbindet Christen und Muslime in unserem Land. Doch uns verbindet auch die Hoffnung auf bessere Zeiten“, betonte Bätzing. Hoffnung scheine ein Markenzeichen des gläubigen Menschen zu sein, der auch angesichts von Krankheit und Leid nicht verzagen müsse. „Gemeinsam können Christen und Muslime Zeugen der Hoffnung sein: indem wir Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit werden, indem wir im Nächsten unseren Bruder und unsere Schwester erkennen.“
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, betonte in seinem Schreiben, der Ramadan nehme schwache Menschen besonders in den Blick. „Das stimmt mich zuversichtlich und hoffnungsvoll für das Miteinander von Christinnen und Christen und Musliminnen und Muslimen.“ Sich für andere einzusetzen, auch für Menschen anderer religiöser Herkunft und Überzeugungen, sei eine religiöse Aufgabe. „Sie gilt in Zeiten der Pandemie womöglich mehr denn je“, so der EKD-Ratsvorsitzende.
Minister erinnert an Hygienemaßnahmen an Ramadan
Kurz vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) das Einhalten der Hygieneregeln in der Corona-Pandemie angemahnt. „In diesem Jahr gilt während des Fastenmonats wieder der eindringliche Appell, Kontakte auf das absolut notwendigste zu reduzieren und die Hygieneregeln weiter konsequent einzuhalten“, erklärte Lucha am Sonntag in Stuttgart. „Es ist leider nach wie vor nicht die Zeit für größere Feiern und geselliges Beisammensein.“
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem Anstieg der Corona-Infektionen im arabischen Raum während des Fastenmonats Ramadan gewarnt. „Die Lage wird nicht besser und viele Länder entwickeln sich in eine besorgniserregende Richtung“, sagte Ahmed al-Mandhari, WHO-Regionaldirektor für den östlichen Mittelmeerraum.
Islamrat: Mit aktualisiertem Hygienekonzept der Infektion entgegenwirken
Der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, erklärte gegenüber IslamiQ, dass sich das aktuelle Hygienekonzept der Moscheen bewährt hat. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Infektion in unseren Moscheenbei Einhaltung dieser Regeln nicht weitergegeben wird“, so Kesici.
Kesici sei generell kein Fall einer Covid-19-Ansteckung während eines Gottesdienstes unter Hygieneregeln bekannt. Jedoch müsse man im Monat Ramadan nochmal schauen, ob das vorhandene Hygienekonzept aktualisiert werde. „Es gibt die Überlegung, dass man beispielsweise die Tarawih-Gebete verkürzt und dass Imame kürzere Suren rezitieren sollen“, sagt Kesici. Außerdem sei eine weitere Begrenzung der Teilnehmerzahl möglich, sodass man davon ausgehen könne, dass sich im Ramadan auch niemand in Moscheen ansteckt. (KNA/dpa/iQ)