Beamtengesetz

Bundesregierung plant Kopftuchverbot für Beamtinnen

Die Bundesregierung will das Beamtengesetz aktualisieren. Die Änderung beinhaltet auch ein Kopftuchverbot, das bundesweit und in allen Behörden gelten soll.

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04
2021
Deutscher Diversity Tag - Wie vielfältig ist der Bundestag?
Symbolbild: Bundestag © Shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

Die Bundesregierung arbeitet an einem neuen Gesetz, das ein flächendeckendes Kopftuchverbot für Beamtinnen mit sich bringen könnte. Auf den ersten Blick geht es in dem Gesetzesentwurf zur Regelung des Erscheinungsbildes von Beamtinnen und Beamten, um tätowierte Polizeibeamte oder gepiercte Soldaten, doch sollen auch religiöse Kleidungen verboten werden, berichtet das „Migazin“.

Laut dem Entwurf müssen Beamtinnen und Beamte hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes Rücksicht, auf das ihrem Amt entgegengebrachte Vertrauen, nehmen. „Insbesondere das Tragen von bestimmten Kleidungsstücken, Schmuck, Symbolen und Tätowierungen im sichtbaren Bereich sowie die Art der Haar- und Barttracht können von der obersten Dienstbehörde eingeschränkt oder untersagt werden“, heißt es Gesetzesentwurf der Bundesregierung.

Zwar stelle ein Verbot von Kopftuch, Kippa und Kreuz einen Eingriff in die verfassungsrechtlich geschützte Religionsfreiheit dar, doch die religiöse Neutralität des Staates müsse geschützt werden. Auch wenn ein Kopftuchverbot nicht explizit erwähnt werde, habe die Bundesregierung im Gesetzesentwurf Rechtsexperten zufolge eine „camouflierte ‚Kopftuch‘-Regelung untergebracht“.

Bundesweites Kopftuchverbot?

Für die Rechtsexperten Klaus Ferdinand Gärditz und Maryam Kamil Abdulsalam könnte es zu einem bundesweiten Verbot kommen, da die Regelung zwar durch das Landesrecht konkretisiert werden können, aber als unmittelbar geltende Verhaltenspflicht formuliert wurden. „Die Regelung würde unmittelbar in allen Ländern gelten – auch in solchen, deren Gesetzgeber hier bislang aus Respekt vor der Religionsfreiheit zurückhaltend waren“, schreiben sie im Verfassungsblog.

Laut „Migazin“ wurde der Gesetzesentwurf am 4. März 2021 im Plenum des Bundestages ohne Aussprache und Debatte kurz aufgerufen und dann an den Innen-, Rechts- und Verteidigungsausschuss überwiesen.

 

Leserkommentare

Nachrichtenüberblick KW 18 - Kohero Magazin Kohero Magazin sagt:
[…] Die Bundesregierung überarbeitet derzeit das Beamtengesetz, das auch das Erscheinungsbild von Beamt*innen regeln soll. Das Gesetz soll neben Piercings und Tattoos auch religiöse Kleidung, wie das Kopftuch, verbieten. Das Kopftuch würde damit durch die Hintertür verboten, der Eingriff in die Religionsfreiheit mit der „Neutralität des Staates“ begründet. Die Regelung könnte damit bundesweit und in allen Ämtern gelten. Mehr zum Gesetzesentwurf lest ihr auf migazin.de und islamiq.de. […]
08.05.21
14:26
grege sagt:
@ fahkri wenn der Staat so faschistisch ist, warum sollen dann Muslimen für diesen als Beamte, die eben ein besonderes Treueverhältnis erfüllen müssen, tätig sein. Diese Gesetzesänderung unterbindet jegliche Versuchungen für diesen bösen Staat tätig zu sein. Eigentlich müsstet du daher doch, wenn du deinen Gedanken ausnahmsweise zu Ende denkst, diesem Staat zutiefst dankbar sein.
12.05.21
21:17
Fakhri sagt:
@ drecke Wozu und weshalb sollte ich dem Staat dankbar sein, schließlich finanziere ich die Staatsbedienstete mit dafür, dass sie für die liberalen Verhältnisse sorgen. Der Staat sollte mir als Bürgerin dieses Landes dankbar sein, weil ich tagtäglich arbeiten gehe und mich sozial und politisch engagiere, damit kein zweites Mal Mörderbanden an die Macht kommen und für die großräumige Zerstörung des Landes den Weg ebnen. Beim nächsten Mal einfach mal den Verstand einschalten statt mit dem Darmende zu denken!
21.05.21
21:37
grege sagt:
@fackie Deine ach so exzellente Arbeits- und Schaffenskraft stellst Du also einem islamfeindlichen / faschistischen Gemeinwesen der Kuffars zur Verfügung. Mangels Gehirnmasse unter Deinem Kopftuch ist Dir offenbar noch nicht der Schlussgedanke gekommen, dass du mit deinen sprudelnden Steuerzahlungen diesen bösen Staat alimentierst und dem muslimischen Gemeinwohl zuwiderhandelst. Im Interesse Deiner moralischen Prinzipien solltest Du dich mit Wechsel deines Aufenthaltsortes und Arbeitsdiensten für einen muslimischen Staat gegen die dortige Mörder- und Terrorbanden engagieren. Dass hier global immenser Bedarf besteht, zeigen sämtliche Vorkommnisse der letzten Jahrzehnte. Aber du sitzt feige weiter wohlgenährt im warmbeheizten Stübchen irgendwo in der Kuffarwelt und gibst Dich ohne Allerwertesten unter Deinem Tschador der Morallosigkeit preis.
24.05.21
8:00
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