Eine Frage, die Muslime vor allem während Ramadan in Pandemie-Zeiten interessiert, ist: Können Fastende sich impfen lassen? Islamische Gelehrtenräte sind sich einig.
In Deutschland haben die Corona-Impfungen begonnen. Mit dem Beginn des Monat Ramadan fragen sich viele Muslime, ob eine Impfung während dem Fasten möglich ist. Diese Frage verunsichert nicht wenige.
Der Erhalt einer Impfung gegen das Corona-Virus steht nicht im Widerspruch zum Fasten im Ramadan. Zu diesem Schluss kommt der Gelehrtenrat der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Bei der Impfung handele es sich nicht um ein Nahrungsmittel oder Getränk. Das Fasten werde daher durch die Impfung nicht ungültig, da es sich beim Impfstoff nicht um ein Lebensmittel handelt, der in die Bauchhöhle oder in den Schädelbereich gelangt, urteilte der Gelehrtenrat. Nichtsdestotrotz werde empfohlen, sich nach dem Iftar impfen zu lassen.
Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) empfiehlt allen Menschen, „sich gegen das Corona Virus impfen zu lassen, um das eigene, aber auch das Leben ihrer Nächsten und aller Menschen zu schützen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der oberste Religionsrat der DITIB erklärt hierzu, dass das Impfen während des Fastens möglich ist. Gläubige können sich also auch während des Fastens vor dem Sonnenuntergang impfen lassen.
Zuvor hatten laut Medienberichten bereits muslimische Rechtsgelehrte in mehreren Ländern, darunter Ägypten, Marokko und Großbritannien, die Vereinbarkeit der Impfung mit dem Fasten bestätigt.