Muslime kritisieren staatlichen Einfluss
Muslimische Vertreter sehen das anders. In Bezug auf das Islamkolleg-Modell sagte Kesici, Vorsitzender des Islamrats, schon im letzten Jahr: „Es wäre sinnvoller, dass die Politik, wenn sie die Imamausbildung unterstützen möchte, die von den Gemeinden durchgeführten Ausbildungsprojekte fördert.“ Ein solcher Ansatz wäre mit der Verfassung vereinbar, aber dieser Weg werde nicht bevorzugt.
Stattdessen werde eine neue Struktur geschaffen, die im Gegensatz zur deutschen Verfassung stehe. „Die Imamausbildung ist Sache der islamischen Religionsgemeinschaften. Insofern bestimmen sie selbst ihre Inhalte und Kooperationspartner. Der Staat sollte nicht unterstützend in dieser Form mitmachen“, so Kesici.
Dem schließt sich der Vorsitzende vom DITIB-Landesverband Niedersachsen und Bremen, Ali Ünlü an. „Es ist nicht Aufgabe des Staates, Imame auszubilden, sondern Aufgabe der Religionsgemeinschaften.“ (KNA/iQ)