Anlässlich der erneuten Eskalation in Ost-Jerusalem hat der Koordinationsrat der Muslime einen offenen Brief verfasst und fordert die Politik zum Handeln auf.
Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) zeigt sich in einem öffentlichen Brief besorgt über die eskalierende Gewalt in Jerusalem. UN-Angaben zufolge wurde von Freitag vergangener Woche bis Montag mehrere Hundert Menschen in Ost-Jerusalem und im Westjordanland verletzt. Raketenbeschuss aus den besetzten Gebieten und dem Gaza-Streifen haben eine weitere Eskalationsstufe in diesem Dauerkonflikt gezündet. Mittlerweile seien auf beiden Seiten Opfer, darunter auch Kinder, zu beklagen.
„Wir verurteilen diese Eskalation auf das Schärfste und fordern alle Seiten auf, die Kampfhandlungen umgehend zu beenden. Den Familien der getöteten Menschen drücken wir unser Beileid aus, den Verletzten wünschen wir schnelle Genesung“, erklärt der KRM.
Dass im heiligen Monat Ramadan die Spirale der Gewalt befeuert wurde und dabei in der für Muslime heiligen Aksa-Moschee Rauchgranaten gezündet und Menschen mit Tränengas angegriffen werden, treffe die religiösen Gefühle der Muslime weltweit. Ausgangspunkt der Gewalt waren drohende Zwangsräumungen von Wohnungen in Ost-Jerusalem, in denen Palästinenser leben.
Der KRM ruft die israelischen Sicherheitskräfte dazu auf sich zurückziehen, damit jede weitere Eskalation vermieden werde. Auch müsse der Raketenbeschuss aus Gaza aufhören. „Jerusalem darf nicht weiter ein Brandherd sein, sondern ein Ort des Dialoges und des Zusammenlebens“, so der KRM.
Der erneute Konflikt verdeutliche ein weiteres Mal, dass sich die Probleme nicht von selbst lösen. Aus diesem Grund fordere der KRM die Weltgemeinschaft dazu auf, „eine einvernehmliche und gerechte Lösung herbeizuführen“. In der Geschichte haben in Jerusalem mehrere Religionen in Frieden zusammengelebt. Der KRM sei überzeugt, dass das auch heute und auch in Zukunft möglich sei.