Viel Zeit für spirituelle Besinnung, aber kaum Gemeinschaft – so verlief der zweite Ramadan in Pandemie-Zeiten. Muslimische Vertreter gratulieren zum Fest.
Heute endet der Fastenmonat Ramadan. Die Muslime fasten ein letztes Mal, ehe am morgigen Donnerstag das Ramadanfest (Îd al-Fitr; Bayram) begangen wird. Islamische Religionsgemeinschaften haben mit Grußbotschaften zum Fest gratuliert.
Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, hob in seiner Botschaft die Bedeutung des Guten in Zeiten der Pandemie hervor. „Der gesegnete Ramadan hat uns auch in diesem Jahr viel Gutes hinterlassen. Spenden, Teilen, Nächstenliebe, unabhängig davon, ob Muslim oder Nichtmuslim – sind Eigenschaften, die er fest in unseren Herzen verankert hat. Wir beten zu Allah, dass wir all diese Eigenschaften, die wir dem gesegneten Monat Ramadan zu verdanken haben, auch nach dem Ramadan beibehalten“, erklärt Ergün.
Der Islamrat gratuliert ebenfalls allen Muslimen zum Ramadanfest. „Wir wünschen allen Muslimen ein gesegnetes und besinnliches Ramadanfest und bitten Allah für Seinen Segen und Seine Gnade“, heißt es in einer Mitteilung.
Auch der Vorsitzende der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Kazım Türkmen, beglückwünscht Muslime zum Fest. „Ich wünsche, dass diese schönen Tage Anlass dafür sein mögen, dass unsere Welt zu einem Ort des Wohlergehens und Friedens wird und wünsche allen hochachtungsvoll Gesundheit und Wohlbefinden“, heißt es in der Ramadanbotschaft.
Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wies in seiner Botschaft darauf hin, sich während der Festtage an die Maßnahmen zu halten. „Aufgrund der aktuellen Situation werden die Festtage anders als traditionell begangen“, heißt es in der Botschaft. Da auch gegenseitige Besuche stark eingeschränkt seien, sollten die Kommunikationsmedien genutzt werden um Freunde, Bekannte und Verwandte zum Fest zu gratulieren.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünscht den Muslimen ein gesegnetes Fastenbrechen. „Das Zuckerfest ist ein einladendes Fest, ein Fest für alle, für die Familie der Muslime und für ihre Freunde. Es ist bitter, dass dieses Miteinander zum Ende des Ramadan nun das zweite Jahr in Folge nur unter den Einschränkungen möglich ist, die uns die Pandemie auferlegt“, bedauerte Steinmeier am Mittwoch in einer Videobotschaft in Berlin.
Der Bundespräsident dankte den Muslimen dafür, dass sie die Enttäuschung und den Verzicht auf ein großes Miteinander in dieser langen Pandemiezeit trügen. Er bitte noch einmal um Disziplin und Verständnis dafür, dass das Zuckerfest auch in diesem Jahr nur im kleinsten Kreis gefeiert werden könne. „Am Ende tue ich das aber in der Hoffnung, dass – je schneller die Impfungen nun vorangehen – die Verheißung der Gemeinschaft nach all den Entbehrungen für uns alle bald wieder wahr wird“, so Steinmeier. (KNA, iQ)