Die Hutba wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Schutz von Gotteshäusern. Gotteshäuser seien, gemäß den jeweiligen Religionen, heilige Orte, die einzig dazu da sind, dem Schöpfer zu dienen. Im Koran heiße es dazu: „Und hätte Allah nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt, wären (viele) Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen Allahs Name häufig gedacht wird, bestimmt zerstört worden.“ [Sure Hadsch, 22:40] So sei auch das bewaffnete Eindringen in die Aksa-Moschee, einer der heiligsten Moscheen des Islams, und der Angriff mit Gasbomben auf betende Menschen im Ramadan völlig inakzeptabel.
Insgesamt seien Gewalt und Übergriffe auf betende Menschen ein großes Vergehen. Jeder habe das Recht, angesichts der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten, seine Kritik in angemessener Weise zu äußern. Hier gelten jedoch die Prinzipien von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit im Islam. Muslime dürfen keineswegs etwas Unrechtes sagen oder tun, vor allem dann nicht, während man ein anderes Unrecht kritisieret. Angriffe auf Menschen aufgrund ihrer Religion oder jegliche Angriffe auf Gotteshäuser, Synagogen und Kirchen widersprechen dem Islam und der Menschlichkeit. Der Islam verbiete das ausdrücklich.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Geschwisterlichkeit. Nach dem Islam gehe die Bezeichnung „Geschwisterlichkeit“ über die biologische Herkunft von den Eltern hinaus. Sie soll die herzliche Verbundenheit von Menschen mit derselben Überzeugung und denselben Werten zum Ausdruck bringen. Schließlich werde diese Realität im Koran mit folgender Botschaft geäußert: “Die Gläubigen sind Geschwister.”
Die Basis der islamischen Geschwisterlichkeit sei die Liebe um Allahs Willen. Schließlich gedeihe die Liebe und Aufrichtigkeit, indem man sich um Allahs Willen gegenseitig liebt. Groll, Hass und Abscheu als Ursache für Feindschaft und Auseinandersetzungen können lediglich durch Liebe um Allahs Willen vernichtet werden. Die islamische Geschwisterlichkeit erfordere eine Einheit und Eintracht unter Muslimen zu bilden wie die Organe des Körpers. Weiter erfordere es, seine Geschwister zu respektieren, den Groll vom Herzen zu entfernen und etwas, das man sich selbst wünscht, auch für seine Geschwister zu wünschen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Wertschätzung der Gelehrten. In den Lebzeiten des Propheten wurden die Grundbausteine des Islam gelegt. Durch die Aufopferung vieler Gelehrten seien der Islam und seine Lehren unverändert bis in die heutige Zeit gekommen. Dabei erlitten sie sehr viel Leid und üble Nachreden, doch blieben sie Standhaft mit der Hoffnung viele Nichtgläubige zum rechten Weg leiten zu können.
Deshalb sollten Muslime diese Gelehrten wegen ihrer Anstrengungen auf dem Wege Allâhs und ihren Lehren wertschätzen, sie respektieren und sie mit guten Worten bedenken.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.