Eine Frau hat zwei Kinder in Berlin angegriffen und rassistisch beleidigt. Einer der Jungen wurde mit einer Glasscherbe verletzt.
Eine Frau hat zwei Kinder in Berlin angegriffen und rassistisch beleidigt. Einer der Jungen wurde mit einer Glasscherbe leicht verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Am Montagabend gegen 22.30 Uhr waren die Kinder auf dem Nöldnerplatz im Bezirk Lichtenberg von der Frau und einem Mann aggressiv angesprochen worden. Die Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren wollten weggehen, als die Frau eine Flasche zerbrach und hinter ihnen herlief. Dabei beleidigte sie die beiden rassistisch und warf eine Scherbe nach ihnen. Der Zwölfjährige wurde am Bein getroffen und leicht verletzt. Als die Kinder zu einer Polizeistation in der Nähe liefen, flüchteten der Mann und die Frau. Polizisten suchten nach den Tätern, fanden sie aber nicht. Sie stellten Teile der zerschlagenen Flasche sicher.
Politisch motivierte Straftaten haben im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht. Das sei „beunruhigend, weil sich damit ein Trend der vergangenen Jahre verfestigt“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Dienstag in Berlin. Wie aus der Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) für 2020 hervorgeht, stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 8,54 Prozent auf 44 692 Straftaten an. Mehr als die Hälfte dieser politisch motivierten Taten ging demnach auf das Konto von Rechten. Mit 23 604 rechts motivierten Straftaten wurde ein Höchstwert erreicht seit dem Beginn der Erfassung im Jahr 2001.
„Der traurige Rekord rechter Straftaten kommt nicht überraschend“, sagte Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung, die Initiativen gegen Rechtsextremismusunterstützt. Seit Jahren befeuerten Rechtsradikale in den Parlamenten und auf der Straße eine Rhetorik des Hasses, „die sich immer mehr in Gewalt entlädt“. Angehörige von Minderheiten spürten diese wachsende Aggression schon lange. (dpa/iQ)