Dresden

Mission Lifeline bennent Schiff nach Marwa El-Sherbini

Aus Solidarität benennt Mission Lifeline ihr Schiff nach Marwa El-Sherbini, die 2009 aus islamfeindlichen Motiven ermordet wurden.

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05
2021
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Mission Lifeline bennent Schiff nach Marwa El-Sherbini (c)facebook, bearbeitet by iQ
Mission Lifeline bennent Schiff nach Marwa El-Sherbini (c)facebook, bearbeitet by iQ

Mission Lifeline e.V. ist ein 2016 gegründeter Verein aus Dresden, dessen Vereinszweck die Seenotrettung von Menschen im Mittelmeer ist. Aus Solidarität benennt Mission Lifeline ihr Schiff nach Marwa El-Sherbini, die 2009 aus islamfeindlichen Motiven ermordet wurden. Auf Social Media wurde diese Geste von Mission Lifeline gelobt.

Mission Lifeline: Gegen antimuslimischen Rassismus

Der Mission Lifeline e.V. hat seinen Sitz in Dresden, in der Geburtsstadt der islamfeindlichen Pegida; der Stadt, in der rassistische und fremdenfeindliche Übergriffe an der Tagesordnung sind, in der die AFD, NPD und andere rechtsextreme Parteien und Organisationen omnipräsent sind. „Wir kommen aus einer Stadt, in der es die Stadträte von AfD, CDU, FDP und Freien Wählern unter Enthaltung des Oberbürgermeisters bereits zweimal verhinderten, dass Dresden dem Städtebündnis „Sichere Häfen“ beitritt, um damit geflüchtete Menschen willkommen zu heißen.
Wir kommen aus der Stadt, in der vor 13 Jahren Marwa El Sherbini ermordet wurde. Weil sie Muslima war. Ihr Tod sollte gerade in Dresden gegen antimuslimischen Rassismus mahnen“, so Mission Lifeline auf ihrer Homepage.

Marwa El-Sherbini war Pharmazeutin und Mutter, spielte für die ägyptische Handballnationalmannschaft und lebte mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in Dresden. Am 01. Juli 2009 wurde sie in einem Dresdner Gerichtssaal von einem Neonazi mit 18 Messerstichen erstochen, gegen den sie sich wegen seiner rassistischen Beleidigungen juristisch zur Wehr gesetzt hatte. Marwa El-Sherbini starb vor den Augen ihres Mannes und ihres 3 jährigen Sohnes. Sie wurde 31 Jahre alt. Zunächst äußern sich weder Vertreterinnen aus der Politik noch aus der Zivilgesellschaft öffentlich dazu. Erst am 10. Juli 2009 meldet sich die damalige Oberbürgermeisterin Helma Orosz für die Stadt Dresden zu Wort.

Unser Schiff trägt den Namen MARWA

„Fünf Jahre nach diesem Mord, gründete sich in Dresden die islamfeindliche PEGIDA, ein Abgrund aus Hass gegen unsere muslimischen Mitmenschen. Die Stadt Dresden setzte seitdem auf Dialog mit PEGIDA-Anhängern. Man müsse deren „Meinungen“ aushalten“, so Mission Lifeline weiter.