Rechtsterror

Rechtsextreme Auto-Attacke in Kanada: Vier Muslime tot

In Kanada fährt ein Rechtsterrorist mit seinem Auto auf einen Gehsteig und überfährt fünf Mitglieder einer muslimischen Familie, nur ein Neunjähriger überlebt. Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei von einem rassistischen Hintergrund aus.

08
06
2021
Rechtsextreme Auto-Attacke in, Toronto Kanada: Vier Muslime tot, Moschee
Auto-Attacke in Kanada, Toronto (c)shutterstock, bearbeitet by iQ

Nach einer rechtsextremem Auto-Attacke mit vier getöteten Mitgliedern einer muslimischen Familie in Kanada spricht die Polizei von einem rassistischen Tatmotiv. „Die Ermittler gehen davon aus, dass dies ein vorsätzlicher Akt war und dass die Opfer wegen ihres islamischen Glaubens zum Ziel wurden“, hieß es in einer Mitteilung der zuständigen Polizei in der Stadt London in der Provinz Ontario am Montag (Ortszeit). „Es gibt Beweise dafür, dass dies eine geplante, vorsätzliche und von Hass motivierte Tat war.“

Der Vorfall hatte sich bereits am Sonntagabend in London unweit von Toronto ereignet. Dabei hatte der 20-jährige Rechtsterrorist eines schwarzen Pick-Up-Trucks fünf Menschen auf einem Gehweg angefahren, war dann geflüchtet und konnte später rund sieben Kilometer entfernt festgenommen werden. Eine 74 Jahre alte Frau, ein 46 Jahre alter Mann, eine 44 Jahre alte Frau und ein 15 Jahre altes Mädchen starben bei der Attacke, nur ein Neunjähriger überlebte schwer verletzt. Der Rechtsterrorist wurde wegen vierfachen Mordes und einfachen versuchten Mordes angeklagt. Es gebe keine bekannte Verbindung zwischen ihm und der Opferfamilie, hieß es.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau schrieb via Kurznachrichtendienst Twitter, er sei „entsetzt“. Trudeau kondolierte den Angehörigen der Opfer und drückte den Muslimen in Kanada seinen Beistand aus. „Islamophobie hat in keiner unserer Gemeinschaften einen Platz. Dieser Hass ist heimtückisch und verachtenswert – und muss aufhören.“ (dpa/iQ)

Leserkommentare

Vera Praunheim sagt:
Das ist eine schreckliche rechtsextreme Attacke in Kanada. Die Beweggründe müssen genau untersucht und analysiert werden. Heimtückischer Hass hat Gründe. Welche sind das? Und welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Eine andere fassungslos machende Mordattacke wurde erst am 21.05.2021 vom sächsischen Oberlandesgericht im Prozess gegen den syrischen Islamisten Abdullah al H.H. mit der Höchststrafe Lebenslang hinter Gittern plus Sicherungsverwahrung unter Vorbehalt geahndet. In diesem Fall liegen die Motive klar auf der Hand und begründeten das Gerichtsurteil. Der als islamistischer Gefährder eingestufte Täter hatte im letzten Oktober in der Dresdner Altstadt unvermittelt auf zwei Männer aus NRW eingestochen, weil er sie als homosexuelles Männerpaar identifiziert hatte. Diese Männer galten für ihn als "Feinde Gottes", die den Tod verdienten. Diese Überzeugung vertritt der Messermörder - als "im Namen Allahs" gewünscht - noch heute. Das 55-jährige Opfer Thomas L. aus Krefeld starb nach dem Messerangriff, sein 53-jähriger Partner aus Köln überlebte den brutalen Angriff schwer verletzt. "Der Angeklagte handelte in radikal-islamistischer Gesinnung, in dem Bestreben, Repräsentanten einer von ihm abgelehnten freiheitlich demokratischen Gesellschaft zu töten." Das sagte der Senatsvorsitzende in der Urteilsbegründung. Eine solche religiöse Gesinnung ist eine Gefahr für die ganze Gesellschaft und kann niemals toleriert werden. Die Politik darf bei solchen Positionen konsequent keinen Spielraum zulassen. Ein solches Islam-Verständnis ist letztlich reines Gift und gehört nicht zu Deutschland und nicht zu Europa. War das nun in Dresden ein rassistischer Angriff gegen Ungläubige?
08.06.21
15:47
Dilaver Çelik sagt:
Ich hoffe dass der Täter die härteste Strafe bekommt. Mein Beileid den Hinterbliebenen. Die stereotypische Aufrechnung von Straftaten, bei denen der Täter einen muslimischen Hintergrund hat, ist hier jedoch unangebracht und gehört zurückgewiesen.
08.06.21
18:40