Umfrage

Jeder Dritte nimmt den Islam als Bedrohung wahr

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Menschen in Deutschland mehrheitlich ein differenziertes Bild vom Islam haben.

09
06
2021
Symbolbild: Islam, Studie © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.
Symbolbild: Islam, Studie © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

Die Mehrheit der Deutschen hat offenbar eine differenzierte Sicht auf den Islam und seinen Platz in der Gesellschaft. Das hat das Institut für Demoskopie Allensbach in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag) berichtet. 65 Prozent der Befragten finden es danach richtig, dass das Recht auf freie Religionsausübung für Muslime genauso gilt wie für Christen und Angehörige anderer Religionen; 18 Prozent schließen sich dieser Meinung nicht an.

28 Prozent der Deutschen nehmen den Islam als Bedrohung wahr, eine Mehrheit von 63 Prozent gibt dagegen an, dass nur von bestimmten Gruppen innerhalb des Islam eine Bedrohung ausgehe, während 5 Prozent gar keine Bedrohung sehen. Geht es um die Einschätzung terroristischer Gewalt durch Täter, die behaupten, im Namen des Islam zu handeln, vertreten 24 Prozent der Befragten der Meinung, dass diese Gewalt fest mit dem Islam verbunden sei. Noch weniger (14 Prozent) meinen, dass diese Gewalt nichts mit der Religion zu tun habe.

Nach der in der „Zeit“ veröffentlichten Umfrage unterstützen zudem drei von vier Befragten ein generelles Verbot der Vollverschleierung. Eine knappe Mehrheit (53 Prozent) befürwortet ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren.

Die Umfrage wurde den Angaben zufolge in der ersten Maihälfte im Auftrag der Alice-Schwarzer-Stiftung, der Giordano-Bruno-Stiftung und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung durchgeführt. Das Institut für Demoskopie Allensbach befragte dazu eine repräsentative Stichprobe von 1.027 Personen. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Es wäre interessant zu wissen, ob die regelmäßigen Moscheebesucher sich dieser Problematik bewusst sind. Die Moscheevereine müssen raus aus ihrer Komfortzone und sich in den Kommunen mehr einbringen. Mit beten und im Nebenraum Tee trinken sowie einmal im Jahr grillen allein ist es nicht getan.
09.06.21
18:47
Vera Praunheim sagt:
Eine recht interessante Umfrage, um die es hier geht. Zur besseren Abrundung der Thematik schreibt ganz aktuell die Giordano-Bruno-Stiftung, die diese Umfrage mit beauftragt hat: "Umfrage zeigt Sorge vor radikalem Islam. Deutliche Mehrheit unzufrieden mit Kampf der etablierten Parteien gegen Islamismus...71% der Befragten gehen davon aus, dass eine 'radikale Interpretation des Koran' zur Gewalt aufstachelt und 'in manchen Moscheen Hass und Intoleranz verbreitet wird'...90% befürworten ein 'Burka-Verbot', entweder generell oder in bestimmten Bereichen." Die Allensbach-Chefin Prof. Renate Köcher sagt: "Es ist eine riskante Konstellation, wenn die überwältigende Mehrheit bei einem wichtigen Anliegen keine der gemäßigten Parteien als Anwalt identifiziert." "Die Frage des Verhältnisses der etablierten Parteien zum politischen Islam könnte also noch eine brisante Rolle bei den Wahlen spielen." So beschreibt die Giordano Bruno Stiftung am 08.06.2021 differenziert die momentane Lage in Deutschland. Eine treffende Analyse, die alle Islamanhänger etwas angeht.
09.06.21
23:56
grege sagt:
Wenn in Europa Menschen aufgrund ihrer islamkritischen Haltung um ihr Leben fürchten müssen, ist das Ergebnis dieser Studie kein Wunder. Bisher haben es Islamverbände versäumt, sich vorbehaltlos gegen Extremisten in den eigenen Reihen zu positionieren.
13.06.21
11:57